Leichter Aufwind im ersten Halbjahr für die AUA. Gefüllte Flugzeuge brachten die Lufthansa-Tochter wieder auf Kurs. Sie erzielte im zweiten Quartal 2022 sogar einen bescheidenen Gewinn von zwei Mio. Euro (2021: -94 Mio). Von Januar bis Juni 2022 gab es aber aufgrund von hohen Treibstoffkosten und einem schlechten ersten Quartal einen Verlust von -110 Mio. Euro, betonte die neue Vorstandsvorsitzende Annette Mann. Austrian Airlines ist dank gut gebuchten Sommerflügen eindeutig wieder im Steigflug. Die anhaltende Pandemie, massiv gestiegene Treibstoffkosten sowie konjunkturelle Unsicherheiten stellen Österreichs Airline aber weiterhin vor sehr grosse Herausforderungen. Ein Drittel des staatlich besicherten Kredites wurde rückbezahlt, für alle Mitarbeitenden die Kurzarbeit beendet sowie die Restrukturierungen abgeschlossen, so Annette Mann weiter. Nach über zwei Jahren Pandemie und einem teilweisen Komplettstillstand der Luftfahrt ist Austrian Airlines wieder auf Kurs. In den Sommerpeak-Wochen bietet die rot-weiss-rote Airline bereits wieder knapp 87% der Vorkrisenkapazität, über das gesamte erste Halbjahr 2022 lag das Angebot aber noch deutlich unter 2019 (68%). In der ersten Jahreshälfte flogen rund 4,2 Mio. Passagiere mit Austrian Airlines, viermal mehr als 2021. Die Auslastung der rund 40'000 durchgeführten Flüge lag bei 72,1 Prozent.

Herausforderungen bei der Rückkehr zum Normalbetrieb 

Im Sommerpeak sind die Ferienflieger zu den europäischen Mittelmeerdestinationen durchschnittlich bis zu über 90 Prozent ausgelastet. Das Angebot zu kontinentalen Feriendestinationen ist aktuell sogar um 20 Prozent höher als 2019. Die Reiselust ist auch Richtung Herbst hoch, betonte CCO Michael Trestl. Im Winterflugplan hebt daher die  touristische Langstrecke wesentlich früher in Richtung Süden ab als die Jahre zuvor. Tromso und Keflavik im Norden, Marrakesch, Florenz, Valencia und Neapel im Süden werden auch im Winterflugplan bedient. Externe Faktoren wie die anhaltend angespannte Corona-Situation, Personalengpässe bei zahlreichen Flughäfen und Flugsicherungen sowie Streiks oder Wetterereignisse können aber jederzeit den Flugplan beeinflussen, stellten die AUA-Vorstände unisono fest. Weiterhin zögerlich bleibt die Rückkehr des Geschäftsreiseverkehrs und der Passagierströme Richtung Asien, das Umfliegen des ukrainischen und russischen Luftraumes beeinträchtigt zudem, meine Trestl. Auch nachhaltiges Fliegen ist für immer mehr Passagiere ein wichtiges Thema und seit die Option für CO2-neutrales Fliegen direkt im Austrian Online-Buchungsprozess integriert wurde, investiert dort fast jeder zehnte Passagier in nachhaltigen Treibstoff oder Klimaschutzprojekte. Doch aufgrund der Treibstoffentwicklung werden die AUA-Tickets wohl etwas teurer werden.