Die österreichische Austrian Airlines erzielte im Vorjahr mit drei Millionen Euro wieder ein leicht positives Jahresergebnis. (- 249 Mio in 2021). Das gelungene Geschäftsjahr 2022 gründet auf höheren Durchnittsticketerlösen und dem starke Anstieg der Passagierzahlen (11,1 Mio.). Nach einem schwachen ersten Quartal, das noch von Corona Einschränkungen geprägt war, wuchsen ab dem 2. Quartal die Passagierzahlen stetig und erreichten im Gesamtjahr 2022 rund 76 Prozent des Vorkrisenniveaus. «Trotz höherer Ausgaben für Treibstoff und Energie haben wir als krisenerpropte und flexible Airline sowie mit einer soliden Sommerperformance unsere Fluggäste zurückgewonnen und sind damit in den schwarzen Zahlen gelandet», betonte AUA CEO Annette Mann bei der Bilanz-Pressekonferenz.

Flughafen Wien (VIE) auf Wachstumskurs

Die börsennotierte Flughafen Wien AG (FWAG) erreichte 2022 ein Nettoergebnis (Gewinn) über Euro 128,1 Mio. Euro und  ermöglicht dadurch einen deutlichen Wachstumskurs durch höhere Investitionen. Vor allem die Airport City wächst durch Betriebsansiedlungen stetig und erhöht somit die Attraktivität des Standortes Flughafen Wien. Mit dem Satellitenantriebshersteller ENPULSION siedelt sich ein ganz besonderes und innovatives Unternehmen am Airport an. Ferner werden die PV-Kapazitäten verdoppelt, dadurch wird der Strombedarf des gesamten Flughafenstandortes zu 40 Prozent gedeckt. Bereits seit Januar 2023 wird der Betrieb in VIE CO2-neutral geführt. Für 2023 wird ein Periodenergebnis von mindestens 150 Mio. Euro bei einem Umsatz über Euro 830 Mio. erwartet. 

Vier Millionen Passagiere weniger als 2019

Bis zu 190 Ziele werden direkt ab Wien erreichbar sein, darunter viele neue Kurz- und Mittelstreckenziele in europäischen Städte und in Mittelmeerregionen. Auf der Langstrecke kommt das indische Dehli neu hinzu. Destinationen in Afrika, Asien und Kanada werden ebenfalls wieder angeflogen. VIE war im Januar 2023 der zweitpünktlichste Hub in Europa. 2023 werden in VIE rund 27 Mio. Passagiere erwartet. Noch gut vier Millionen weniger als vom Rekordergebnis aus 2019.

Ryanair/Lauda mit ambitionierten Plänen

«Wachsen und die AUA überholen», sagte Ryanair CEO Michael O`Leary auf einer Pressekonferenz in Wien, auf der er zusammen mit Lauda-CEO Andreas Gruber auftrat. Diesen Sommer stationiert Ryanair 19 Flugzeuge in Wien und investiert fast 2 Mrd. Dollar. Wieder einmal will Ryanair laut O`Leary den Home-Carrier AUA in Wien überholen und zur Nr. 1 werden. Dazu sollen bis zu 30 Jets in VIE stationiert werden. 75 Destinationen, davon neu Kopenhagen, Helsinki und Tuzla in Bosnien, werden ab Wien bei 800 Flügen wöchentlich angeflogen.

Staatliche Hilfe für Austrian Airlines kritisiert

Im Vorjahr beförderte Ryanair rund 5 Mio. Passagiere ab VIE, die AUA brachte es aber auf 11,1 Mio. Paxe. Ticketpreise zu 9.99 Euro wird es nicht mehr geben, aber einen leichten Anstieg von zum Beispiel Euro 40.00 auf Euro 45.00 kann er sich schon vorstellen, denn schliesslich werden auch Treibstoff und diverse Leistungen teurer. Fünfzig Prozent des Fuels ist abgesichert. Und hier kritisiert O`Leary wieder einmal die staatliche Hilfe für die AUA von 300 Mio. Euro, während Ryanair keine Hilfe bekam und auch nicht benötigte. Im Weiteren gab O`Leary bekannt, dass die Marke Lauda als Branding erhalten bleibt. Für Wizz Air als Konkurrenten in Wien hat er nur ein müdes Lächeln übrig. «Wizz Air», so O`Leary, «verlegt ihre Flüge in den Nahen und Mittleren Osten, wo sie nicht mehr mit unseren günstigen Flügen konkurrieren müssen.»

Neu in Klagenfurt

Der Marktanteil von Ryanair am Flughafen Wien beträgt aktuell 21 Prozent, Wizz Air 7 Prozent und von Austrian 47 Prozent. Zufrieden zeigt sich O`Leary auch mit der Situation am Flughafen Klagenfurt (KLU) wo seit November 2022 die Flughäfen London-Stansted, Dublin, Manchester und Brüssel-CRL saisonal angeflogen werden. London-Stansted soll zur Ganzjahres-Destination ausgebaut werden, Verhandlungen laufen.