Die Analyse des ersten Fluges attestiert der Ariane 6 ein ausgezeichnetes Verhalten. Eine sehr begrenzte Anzahl der Leistungen wich aber von den Vorhersagen ab. Zudem wurden während der technologischen Demonstrationsphase der Mission einige unerwartete Verhaltensweisen des gesamten Trägersystems aufgezeichnet. Deren erste Analyse ist nun abgeschlossen. Nach dem erfolgreichen Erstflug gebe es für die zweite Ariane-6-Mission keine Hindernisse mehr zu überwinden, so die Arianegroup in einer Mitteilung.
Abschaltung wurde ausgelöst
Im Rahmen der Untersuchungen wurde analysiert, warum die Wiederzündung des Hilfsantriebs der Oberstufe (APU) zu Beginn der langen Auslaufphase der ersten Ariane 6-Mission nicht wie geplant erfolgte. Die Analyse zeigt, dass eine Temperaturmessung einen vordefinierten Grenzwert überschritt und, dass die Flugsoftware korrekt eine Abschaltung auslöste, wodurch die lange Auslaufphase ohne den Schub der APU begann und somit der Ablauf der Demophase beeinträchtigt wurde. Infolgedessen wurde die dritte Zündsequenz des Vinci-Triebwerks von der Flugsoftware nicht angeordnet. Die Oberstufe wurde wie erwartet passiviert.
Zündbedingungen werden verbessert
Basierend auf dem beobachteten Verhalten der APU im Flug wird die Zündvorbereitungssequenz (APU-Chill-Down-Sequenz) in der Flugsoftware geändert, um die Zündbedingungen zu verbessern und die festgestellte Anomalie zu beheben. Die aktualisierte Software wird bereits getestet und soll bei den nächsten Flügen zum Einsatz kommen.