Der Bundesrat gründete im Jahr 2019 die BGRB Holding AG als übergeordnete Beteiligungsgesellschaft von RUAG, um die Entflechtung strategisch zu begleiten. In diesem Rahmen wurde der RUAG-Konzern umstrukturiert und in zwei voneinander unabhängige Unternehmen mit unterschiedlicher Ausrichtung aufgespalten.
Voraussetzungen für die Auflösung erfüllt
Der Bundesrat hat am 24. November 2021 beschlossen, die BGRB Holding AG spätestens per Mitte 2022 rückwirkend auf den 1. Januar 2022 aufzulösen, sofern die Informatiksysteme von RUAG International und RUAG MRO getrennt sind und die Garantiestellung der BGRB Holding AG gegenüber RUAG International abgelöst ist. Da diese Voraussetzungen erfüllt sind, wurde anlässlich der ordentlichen Generalversammlung der BGRB Holding AG vom 8. Juni 2022 der Beschluss für die Auflösung gefällt.
Die beiden entflochtenen Unternehmen werden künftig durch den Eigner Bund direkt geführt, das heisst RUAG MRO federführend durch das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS und RUAG International federführend durch das Eidgenössische Finanzdepartement EFD.
Privatisierung von RUAG International schreitet voran
Für RUAG International verfolgt der Bundesrat weiterhin eine Devestitionsstrategie. Der Verkauf des Bereichs Simulation & Training an Thales konnte abgeschlossen werden und die Vertragsunterzeichnungen für die Devestitionen der Munitionsherstellerin RUAG Ammotec und von RUAG MRO Australien haben stattgefunden. Die im Flugzeugstrukturbau tätige RUAG Aerostructures hat sich nach den schwierigen Jahren der Pandemie wieder stabilisiert und soll im nächsten Jahr devestiert werden. Das Weltraumgeschäft wird unter der neuen Marke «Beyond Gravity» weitergeführt und soll mittelfristig ebenfalls privatisiert werden.
RUAG MRO fokussiert auf die Unterstützung der Schweizer Armee
RUAG MRO hat sich von einer Konzerndivision zu einem eigenständigen Unternehmen entwickelt. Sie soll nach dem Willen des Bundesrats weiterhin die hauptsächliche Technologiedienstleisterin der Schweizer Armee bleiben und auch in der Instandhaltung und beim Werterhalt der künftigen Armeesysteme eine wichtige Rolle spielen. Sie entwickelt sich von einem traditionellen Rüstungskonzern zu einem breiter aufgestellten Sicherheitsunternehmen.