Vor 40 Jahren, am 24. Dezember 1979, startete zum ersten Mal eine Ariane-Rakete ins All. Bis heute sind insgesamt 250 Ariane-Starts vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana erfolgt. Mehr als 450 Satelliten brachte die europäische Trägerrakete bislang in den Orbit. Das ist nicht nur eine europäische Erfolgsgeschichte, sondern auch eine helvetische: Seit dem ersten Start werden für die Trägerrakete Produkte wie die Nutzlastverkleidung von RUAG Space eingesetzt.
Zusammenarbeit während vier Dekaden
«Wir tragen seit 40 Jahren, 250 Starts und mehr als 1000 Wochen Mitarbeit an der Startrampe in Kourou in Französisch-Guayana zum Erfolg der Ariane Trägerrakete bei. Wir sind sehr stolz auf diese Zusammenarbeit. Dies ist nicht nur für uns als Unternehmen ein Grund zum Feiern, sondern auch für die Schweizer Industrie, welche sich in der Raumfahrt immer weiter etabliert und auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird», sagt Peter Guggenbach, CEO RUAG Space.
Was man an der Spitze einer startenden Trägerrakete sieht, ist nicht die Nutzlast selbst, sondern eine 17 Meter hohe Nutzlastverkleidung, die etwa ein Drittel der Rakete ausmacht. Auf der Startrampe schützt die Verkleidung vor Wind und Wetter. Während der Take-off-Phase dämpft sie die extremen Lärmpegel. Die ogive Form reduziert während des Flugs in der Atmosphäre den Luftwiderstand und schützt die Nutzlast vor der Reibungshitze. Während der Jahre hat sich neben der europäischen Trägerrakete Ariane auch die Produktion der Nutzlastverkleidung weiterentwickelt: Seit 2017 wird diese im sogenannten Out-of-Autoclave-Verfahren (OoA) hergestellt. Die Halbschalen werden in einem energiesparenderen Industrieofen ausgebacken, diese können, dank dessen Grösse, in einem Stück aushärten. Damit entfällt die zeit- und kostenintensive vertikale Integration der einzelnen Schalenelemente.
Nutzlastverkleidung für neue Rakete Ariane 6
Neben der Nutzlastverkleidung waren auch Elektronik sowie Nutzlastadapter, der die Satelliten mit der Rakete verbindet, von RUAG Space über die Jahre mit an Bord. Der On-Board-Computer der Ariane-Raketen, das sogenannte Gehirn, wird am Standort in Göteborg, Schweden, des Raumfahrtunternehmens hergestellt und steuert die europäische Trägerrakete.
RUAG Space hat bisher 250 Nutzlastverkleidungen, 381 On-Board-Computer, 264 Antennen und 282 Nutzlastadapter für die europäische Trägerrakete hergestellt. Für die Trägerrakete Ariane 6 wird das Raumfahrtunternehmen weiterhin die in Emmen gefertigte Nutzlastverkleidungen liefern. Zudem kommen aus anderen internationalen Standorten von RUAG Space weitere Produkte, etwa die Hochtemperaturisolation für die Ariane-6-Raketenantriebe, produziert in Österreich. «Wir freuen uns sehr, dass unsere Produkte auch für die neue Trägerrakete Ariane 6 eingesetzt werden. Das ist eine Bestätigung für die hohe Qualität unserer Produkte und die Leistungen unserer Ingenieure», so Peter Guggenbach weiter.
RUAG Space ist führender Zulieferer für die Raumfahrt in Europa mit einer wachsenden Präsenz in den USA. Rund 1300 Mitarbeitende in sechs Ländern entwickeln und produzieren Produkte für Satelliten und Trägerraketen – dadurch spielt RUAG Space eine zentrale Rolle sowohl im institutionellen ebenso wie im kommerziellen Raumfahrtmarkt. RUAG Space ist Teil des internationalen Technologieunternehmens RUAG mit Sitz in der Schweiz. RUAG entwickelt und vertreibt Technologieanwendungen in den Bereichen Luft- und Raumfahrt sowie Sicherheits- und Wehrtechnik für den Einsatz zu Land, in der Luft und im Weltraum. Die Produkte und Dienstleistungen von RUAG sind zu 56 % für den zivilen und zu 44 % für den militärischen Markt bestimmt. Konzernsitz ist Bern. Standorte befinden sich in der Schweiz sowie in 15 weiteren Ländern in Europa, den USA und Asien-Pazifik. RUAG erwirtschaftet einen Umsatz von rund CHF 2 Mrd. und zählt über 9100 Arbeitsplätze – davon 400 für Lernende.