Was für ein annus horribilis das letzte Jahr für die Luftfahrt doch war. So auch für den Flughafen Zürich: Insgesamt sind im Jahr 2020 8'341’047 Passagiere über den verkehrsreichsten Flughafen der Schweiz geflogen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einer Abnahme von 73.5%. Die Zahl der Lokalpassagiere im Jahr 2020 sank um 71.7% auf 6.3 Mio. Der Anteil der Umsteigepassagiere am Passagiervolumen ist von 29.3% im Jahr 2019 auf 24.2% im Jahr 2020 gesunken. Die Zahl der Umsteigepassagiere am Flughafen Zürich sank um 78.2% auf 2.0 Mio.
Erheblich weniger Flugbewegungen
Die durchschnittliche Anzahl der Passagiere pro Flug ist von 129.6 auf 103.0 gesunken. Das Sitzplatzangebot von und nach Zürich sank um 66.2%, gleichzeitig waren die Flugzeuge im Jahr 2020 mit 61.2% um -17.1 Prozentpunkte schlechter ausgelastet. Auch die Flugbewegungen gingen massiv zurück: Insgesamt gab es im Jahr 2020 111’328 Flugbewegungen, was einem Minus von 59.6% gegenüber 2019 entspricht. Der Verkehrsanteil von Swiss International Air Lines betrug 49.5%, gefolgt von Edelweiss Air (8.0%), Deutsche Lufthansa AG (4.4%) und Eurowings GmbH (3.3%).
Noch nie soviele reine Frachtflüge
Etwas besser sah der Frachtbereich aus: Das Frachtvolumen sank im Jahr 2020 um 35.6% gegenüber 2019. Im Berichtsjahr wurden insgesamt 291’163 Tonnen Fracht transportiert. Das Frachtvolumen sank damit deutlich geringer als die Passagierzahlen und Anzahl Flugbewegungen. Zudem hat die Anzahl reiner Frachtflüge am Flughafen Zürich sogar um 2’130 Flugbewegungen gegenüber 2019 zugenommen. So viele Frachtflüge fanden in der Geschichte des Flughafens Zürich bisher noch nie statt.
«Herausforderndes und turbulentes Jahr»
Flughafen Zürich AG CEO Stephan Widrig drückt sich wie folgt aus: «Wir blicken auf ein sehr herausforderndes und turbulentes Jahr zurück. Der internationale Reiseverkehr kam zeitweise fast vollständig zum Erliegen. Trotzdem blieb der Flughafen Zürich immer offen, um die Anbindung der Schweiz an die Welt sicherzustellen.» Ständig ändernde Reisebestimmungen und Quarantäneregeln hätten bei Reisenden wie Unternehmen zu grosser Unsicherheit geführt. «Sobald es die medizinische Lage erlaubt, muss Reisen unter Einhaltung von Schutzmassnahmen ohne Restriktionen wieder möglich sein. Für den Schweizer Tourismus wie auch die vom Aussenhandel abhängige Schweizer Wirtschaft ist es wichtig, dass wieder ein planbarer internationaler Reiseverkehr stattfinden kann», betont Widrig. Die Anerkennung von Impfungen und negativen Testresultaten, um allfällige Quarantänebestimmungen aufzuheben, werde eine wichtige Rolle spielen bei der Rückkehr zur Normalität im Luftverkehr. «Wir rechnen mit einer langsamen und schrittweisen Erholung des internationalen Reiseverkehrs ab Mitte 2021», so der Ausblick von Widrig.