Die Fakten, die Regierungsrätin Walker Späh präsentierte, stimmen nachdenklich: Bis Ende 2021 dürfte die Zürcher Wirtschaft aufgrund der Corona-Krise rund 15 Milliarden Franken an Wertschöpfung verlieren. Alleine im letzten Jahr schrumpfte die Wirtschaftsleistung um fast 4 Prozent. Zürich ist stärker betroffen als andere Gegenden in der Schweiz, weil besonders viel am Flughafen Zürich und am internationalen Tourismus hängt.
Es geht um zehntausende Arbeitsplätze
Der Flughafen Zürich verzeichnet aktuell rund 90 Prozent tiefere Passagierzahlen als in normalen Jahren – die strikten Reiserestriktionen und Quarantäneregeln würgen den Luftverkehr nahezu ab. Regierungsrätin Walker Späh bewertete diese Fakten mit klaren Worten. Gespenstisch sei es am Flughafen Zürich derzeit, das Unternehmen befinde sich in seiner grössten Krise und könne die massiven Einbrüche bisher nur aus eigener Kraft bewältigen, weil es sehr solide aufgestellt sei. So wie es jetzt laufe, könne es aber nicht weitergehen. Unabdingbar sei, dass die Reisefreiheit auf den Sommer hin wieder gewährt werde. Es gehe um Zehntausende Arbeitsplätze, die direkt oder indirekt mit dem Flughafen verbunden seien. Alleine direkt im «Ökosystem Flughafen» seien während der Coronapandemie bis jetzt 3000 Stellen verloren gegangen, täglich kämen weitere dazu. Das betrübe sie als Volkswirtschaftsdirektorin – auch weil hinter jedem Stellenverlust ein Schicksal stehe.
«Planbarkeit ist wichtig»
Die Forderungen, die Regierungsrätin Walker Späh aufstellt, sind glasklar: Zum einen müsse Reisen wieder ohne Quarantäne möglich sein für Menschen, die eine Impfung, ein negatives Testresultat oder eine Immunisierung nachweisen können. Zum anderen sollen Beschränkungen zwischen Ländern mit ähnlichen Fallzahlen aufgehoben werden. Der Bundesrat müsse frühzeitig klären, was dann im Frühsommer gelte – Planbarkeit sei für alle wichtig. Es brauche Perspektiven für die Luftfahrt, Reisen müsse wieder einfacher möglich sein. Letztlich gehe es darum, dass unsere Zentren, unser ganzes Land bald wieder Gäste empfangen könne – es gehe mitnichten nur um den Kanton Zürich, sondern unter anderem auch um die vielen Tourismusregionen in der Schweiz.