Was von Fachleuten schon länger befürchtet wurde, tifft nun ein. Nach dem Scheitern der Bemühungen um Staatshilfe steht Lilium,  Hersteller von elektrisch angetriebenen Flugtaxis, nach eigenen Angaben wegen Überschuldung vor der Insolvenz. Laut dem deutschen Fernsehsender ARD werde das Unternehmen für die beiden wichtigsten operativen Töchter, die Lilium GmbH und die Lilium eAircraft GmbH, Insolvenz in Eigenverwaltung anmelden. Dies habe die börsennotierte Holding in einer Pflichtmitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC mitgeteilt. Nach dem Nein der Bundespolitik zu einer Kreditbürgschaft über 100 Millionen Euro, die je zur Hälfte von Berlin und der bayerischen Landesregierung hätte gegeben werden sollen, sah sich das Management offenbar zu diesem Schritt gezwungen.

Der Antrag werde in den kommenden Tagen beim Amtsgericht Weilheim gestellt, wie ein Sprecher mitteilte. Das Unternehmen könne den laufenden Betrieb nicht mehr finanzieren, womit Zahlungsunfähigkeit droht. Auch die börsennotierte Muttergesellschaft müsse möglicherweise Insolvenz anmelden. Ohne Rettung des Unternehmens wären wohl 1,5 Milliarden Euro an Investitionen verloren. Betroffen wären auch mehr als 1000 Mitarbeitende. Die an der Nasdaq notierte Aktie brach massiv ein und notierte nahe Null.