Ryanair/Lauda und Easyjet bauen ihre Marktführerschaft in Europa weiter aus. Dies vermeldet das DLR in einer aktuellen Mitteilung. Ryanair verzeichnet mittlerweile rund 17'000 Starts pro Woche auf dem Kontinent und Easyjet folgt mit mehr als 13'100 Flügen. Während bei Ryanair rund 500 Strecken hinzugekommen sind, erhöhte Easyjet im Sommer 2018 das Netz um rund 150 Strecken.

Geringer Wettbewerb unter Billigflug-Airlines

Der Wettbewerb unter den Billigfliegern in Europa ist gemäss DLR weiterhin relativ gering. Es gibt etwas mehr als 1650 Strecken, auf denen zwei oder mehr Anbieter fliegen. Um den Angebotsausbau bewältigen zu können, verfügt Ryanair mittlerweile über eine Einheitsflotte von mehr als 450 Flugzeugen des Typs Boeing 737 mit 189 Sitzplätzen. Dies ist nur ein geringes Plus um 3,5 Prozent zum vergangenen Jahr, allerdings sind mehrere neue Flugzeuge des Typs Boeing 737 Max aufgrund des aktuellen Flugverbots bisher noch nicht ausgeliefert worden. Hinzu kommen noch 20 Airbusflugzeuge bei Lauda.

Easyjet vergrösserte die eigene Flotte im gleichen Zeitraum um rund sieben Prozent auf 334 Flugzeuge. Norwegian zählt dagegen insgesamt nur noch rund 150 Flugzeuge, da auch hier rund 20 Maschinen der Langstreckenversion des Typs Boeing 737 Max vom Flugverbot betroffen sind. So besteht die aktuelle Flotte aus rund 110 Flugzeugen des Flugzeugtyps Boeing 737 und zusätzlich aus mehr als 30 Flugzeugen des modernen Langstreckenmodells Boeing 787, die im Interkontinentalverkehr nach Asien und Amerika eingesetzt werden. Hinzu kommen noch einige unterschiedliche Modelle, die helfen sollen den Ausfall der Boeing 737 Max zu kompensieren.

Preise steigen im Schnitt an

«Höhere Kosten führen zu Preissteigerungen bei den Günstigfliegern gegenüber dem Vorjahr», erklärt Studienleiter Dr. Peter Berster vom DLR-Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr in Köln. «Die ermittelte Preisspanne liegt in diesem Herbst bei rund 44 bis 111 Euro, nach 38 bis 100 Euro im Herbst 2018 und nach 34 bis 97 Euro im Herbst 2017. Damit haben die Gesellschaften erneut die Preise gegenüber dem letzten Jahr erhöht», so Berster. Die angegebene Preisspanne zeigt den Bereich der durchschnittlichen Brutto-Flugpreise für eine repräsentative Auswahl an Flugstrecken der in Deutschland bedeutendsten Low-Cost-Airlines Eurowings, Ryanair, Easyjet und Wizz.

Genereller Rückgang der Flugbewegungen

Mittlerweile umfasst der günstige Flugverkehr ab Deutschland 940 Strecken. Noch einmal 14 Strecken mehr als im Vorjahr. Der Ausbau der Strecken resultiert gemäss DLR zu einem grossen Teil aus zusätzlichen Angeboten von Easyjet und Wizz. Besonders profitieren davon Fluggäste, die Reiseziele in Italien haben. Der Anteil des Low-Cost-Segments am Flugverkehr von deutschen Flughäfen liegt mittlerweile bei rund 33 Prozent im Vergleich zu 32 Prozent im Sommer 2018. Hier spielt der generelle Rückgang der Flugbewegungen in Deutschland eine Rolle. So haben die übrigen Airlines in Deutschland mit rund 3,5 Prozent Minus einen noch höheren Rückgang zu verzeichnen als die Low-Cost-Carrier. Aus Schweden wird sogar ein Rückgang der Buchungen von minus 15 Prozent gemeldet.