Die beiden Indikatoren – Flugbewegungen und Passagiere – verdeutlichen, dass der Genève Aéroport die Corona-Krise vollständig überwunden hat und in eine Phase des massvollen Wachstums eingetreten ist. Das Gesamtniveau des Passagierverkehrs von 2019 wird gemäss eigenen Prognosen jedoch erst für das Jahr 2025 erwartet. Allerdings habe der Genève Aéroport die Passagierzahlen von vor der Pandemie bereits während einiger Wochen des vierten Quartals wieder erreicht.
Easy Jet bleibt Marktführerin
Die Flugverbindungen am Genfer Flughafen sind 2023 um 2 auf 148 Destinationen angestiegen. Im letzten Jahr konnte das gesamte Langstreckenangebot aus der Zeit vor Corona wieder aufgenommen werden. Zudem wurden bei einigen Reisezielen die Frequenzen erhöht und neue Fluggesellschaften am Genève Aéroport eingeführt. Marktführerin in Genf ist easyJet mit 46,4 % vor der Swiss mit 12,2 % Marktangeile. Es folgen British Airways (4,9%), Air France (3,8%), Iberia (2,9%), KLM Royal Dutch Airlines (2,2%), TAP Portugal (2,1%), Emirates (2,0%), Turkish Airlines (1,9%) und Lufthansa (1,6%).
Mehr Flugzeuge der neuesten Generation
Seit mehreren Jahren unterstützt der Genève Aéroport die Fluggesellschaften mittels Anreizmassnahmen, Flugzeuge der neuesten Generation einzusetzen und so die Lärmemissionen zu begrenzen. Diese in die Kategorie 5 eingestuften Flugzeuge, die leiser sind und weniger Kerosin verbrauchen, machten 2023 32,53% der Flugbewegungen von Linien- und Charterflugzeugen aus (gegenüber 24,95% im Jahr 2022 und 22,25% im Jahr 2021).
Flüge nach 22 Uhr sanktionieren
Wie der Genève Aéroport weiter schreibt, will der Flughafen ein Quotensystem mit Sanktionen für Flubewegungen zwischen 22 Uhr und 6 Uhr einführen. Im Jahr 2023 belaufen sich diese Flugbewegungen auf 9'618 für alle Kategorien, einschliesslich der Sanitätsflüge, was 5,56% der Flüge entspricht (5,68% im Jahr 2022 und 5,39% im Jahr 2019). Die Zahl der Linien- und Charterflüge, die nach 22 Uhr geplant oder nicht geplant waren, lag um 4,0% unter dem Wert von 2019 (9216 Bewegungen gegenüber 9600 Bewegungen). Im Jahr 2022 lagen sie um 7,2% unter dem Wert von 2019.
Etwa 6 Prozent weniger Fracht
Das Jahr 2023 markiert einen Rückgang der Luftfracht. Die jährliche Tonnage der am Genève Aéroport abgewickelten Luft- und Strassenfracht belief sich auf 66'358 Tonnen, was einem Rückgang von 5,76% im Vergleich zu 2022 entspricht. Wie an den meisten europäischen Flughäfen war die Luftfrachtaktivität auch in Genf durch die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der Schweiz und weltweit, die Neuausrichtung der Ströme im internationalen Handel aufgrund der geopolitischen Situation und die allmähliche Verlagerung bestimmter Sendungen auf die Seefracht geprägt.
Neue Gates
Ein weiteres Projekt, das 2023 in Angriff genommen wurde, ist die Erweiterung des Satelliten 10, durch die fünf neue Boarding Gates entstehen und die mit der Inbetriebnahme des Aile Est begonnene Neuorganisation der Passkontrollstellen abgeschlossen wird.
Lancierung von CAP 2030
Zu den wichtigsten Ereignissen des vergangenen Jahres gehörte die Lancierung des Projekts CAP2030, das es letztendlich ermöglichen soll, das Hauptterminal (T1 von 1968) des Flughafens zu ersetzen. Genève Aéroport beschloss die Vergabe des Mandats für das Projekt an Losinger-Marazzi-Bouygues (LMB). CAP2030 ist der Eckpfeiler der Investitionen von Genève Aéroport für das nächste Jahrzehnt. Ab 2032 werde das neue Terminal den Nutzern und Mitarbeitern mehr Komfort bieten, der Überlastung der Infrastrukturen ein Ende setzen, den Zugang zur Plattform verbessern, den Standards des 21. Jahrhunderts entsprechen und in Sachen Energieeffizienz beispielhaft sein.