Darüber hinaus veröffentlicht Genève Aéroport heute seinen 4. Bericht zur nachhaltigen Entwicklung, zum ersten Mal in digitaler Form. Er deckt den Zeitraum 2018 bis 2019 ab und legt die Verpflichtungen und Ergebnisse der Plattform in den Bereichen Wirtschaft, Soziales und Umwelt, ihre Ergebnisse, ihre Ziele und ihre Vorzeigeprojekte dar.
Lärmbelastung nimmt ab
«Auch wenn die Covid-19-Pandemie tiefgreifende Auswirkungen auf den Flugverkehr hat, so sind die Ergebnisse, die dieser Pandemie vorausgingen, bezeichnend, da sie das Ergebnis einer langfristig angelegten Strategie sind», schreibt der GVA in einer Mitteilung. Genève Aéroport verfolge seit vielen Jahren eine proaktive und innovative Umweltpolitik im Einklang mit den von den kantonalen und
eidgenössischen Behörden festgelegten Zielsetzungen. Zu diesem Zweck setze er verstärkt auf Initiativen und Grossprojekte. Da er in Stadtnähe liegt, arbeite er proaktiv an der Begrenzung des Lärmbelastung.
Erfreulicherweise ist die Fläche der lärmbelasteten Gebiete von 33,3 Quadratkilometer im Jahr 2018 auf 29,9 Quadratkilometer im Jahr 2019 zurückgegangen. Auch die Zahl der Einwohner (tatsächliche Bevölkerung), die einem höheren Lärm als vom Gesetz erlaubt ausgesetzt sind, sank von 22'726 im Jahr 2018 auf 20'135 im Jahr 2019.
Rückgang der Flugbewegungen nach 22 Uhr
Dieses günstige Ergebnis sei hauptsächlich auf einen allgemeinen Rückgang der Flugbewegungen (-0,6% im Jahr 2019), insbesondere nach 22 Uhr, zurückzuführen, erläutert der GVA. Der Flughafen habe in Zusammenarbeit mit der Flugsicherung Skyguide und den Fluggesellschaften eine Reihe wirksamer Massnahmen ergriffen, um die Anzahl der verspäteten Abflüge zu reduzieren, beispielsweise die
Verfügbarkeit von Ersatzflugzeugen oder die Priorisierung verspäteter Flüge. Im Oktober 2019 wurde zudem eine gemeinsame Erklärung zwischen Genève Aéroport, Easyjet und Swiss unterzeichnet, um die Zahl der ungeplanten Starts nach 22 Uhr zu reduzieren. Die Ergebnisse: Zwischen 2018 und 2019 sind die Nachtflugbewegungen nach 22 Uhr um 5,2 % zurückgegangen, insbesondere mit einer Senkung der Abflüge um 15,5 %.
Darüber hinaus setzten die Fluggesellschaften 2019 die schrittweise Erneuerung ihrer Flotten mit leiseren Flugzeugen der neuen Generation fort. Infolgedessen stiegen die Flugbewegungen (Linien- und Charterverkehr, nur für Passagiere), die in die Kategorie 5, d.h. die am wenigsten lärmintensiven, eingestuft wurden, von 13,7% im Jahr 2018 auf 18,7% im Jahr 2019.
«Diese ermutigenden Ergebnisse ermöglichen es Genève Aéroport, die zweistufigen Ziele des vom Bundesrat 2018 verabschiedeten Sachplans Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) zu erreichen. Seine Lärmbelastung entspricht der ab 2019 vorgeschriebenen Deckenkurve. Zudem entwickelt sie sich günstig auf die für 2030 vorgesehene Zielkurve hin, die gemäss dem Abkommen vom 22. Mai 2019 mit dem Kanton Genf eine ehrgeizige Reduzierung der Lärmbelastung durch den Flugverkehr in Genf ermöglichen soll», zeigt sich der GVA erfreut über die Entwicklung.
Nachhaltigkeitsbericht 2019: Verbesserung der Indikatoren
Genève Aéroport veröffentlichte ebenfalls heute seinen 4. Bericht zur nachhaltigen Entwicklung, zum ersten Mal in digitaler Form. Dieses Dokument zeigt die Leistungen der Plattform in Umweltfragen, aber auch im wirtschaftlichen und sozialen Bereich auf. Die Indikatoren des Unternehmens in diesem Bereich zeigen Fortschritte in fast sämtlichen Bereichen. Nimmt man alle Energienarten zusammen (Heizung, Kühlung, Elektrizität, Fahrzeugkraftstoffe), so betrug der Anteil der erneuerbaren Energien an Genève Aéroport im Jahr 2019 57%, gegenüber 54% im Jahr 2017. Um noch weiter zu gehen, hat sich der
Flughafen verpflichtet, seine gesamte Infrastruktur bis 2025 zu 100% mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Zu diesem Zweck wurden grosse Projekte durchgeführt, wie die Installation von autonomen Wärmepumpen auf dem Rollfeld im Juni 2019. Diese energieeffizienten Wärmepumpen werden eingesetzt, um Flugzeuge vor dem Start zu kühlen oder zu heizen.
Der Flughafen habe sich ausserdem zum Ziel gesetzt, seine derzeitige Fläche an Sonnenkollektoren fast zu verfünffachen und will bis 2030 eine Fläche von 55'000 m2 erreichen (gegenüber 13'500 m2 im Jahr 2019) sowie 7,8 GWh/Jahr Strom erzeugen, was dem Jahresverbrauch von 2'500 Genfer Haushalten entspricht.
In diesem Sinne hat Genève Aéroport 2019 seinen Anschluss an das thermoökologische Netzwerk GeniLac der Genfer Industriewerke SIG unterzeichnet. Ab 2023 wird er nach und nach seine Gebäude mit Seewasser heizen und kühlen können und damit seine CO2-Emissionen um 5.300 Tonnen pro Jahr reduzieren.
Ein verantwortungsbewusster wirtschaftlicher Akteur
Das Konzept der Nachhaltigkeit bezieht sich gemäss GVA aber nicht nur auf die Umwelt. Genève Aéroport sei bestrebt, die Qualität der Dienstleistungen und das Besuchererlebnis zu verbessern, insbesondere durch die Förderung der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel. Im Jahr 2019 wählten 50,5% der Passagiere nachhaltige Verkehrsmittel, um zum Flughafen zu gelangen, gegenüber 45% im Jahr 2017.
Genève Aéroport trage aber auch zur Solidität des sozioökonomischen Gefüges der Region bei, indem er direkt oder indirekt einen hochwertigen Service aufrechterhält und zahlreiche Arbeitsplätze schaffe. Von den 169 im Jahr 2019 ausgeschriebenen Stellen haben 58 Personen von einer Erstausbildung profitiert und 31 Arbeitssuchende wurden eingestellt. Im Jahr 2019 waren 29,3 % der Beschäftigten des Unternehmens Frauen und 20,8% waren Führungskräfte. Die Schweizer Charta für Vielfalt am Arbeitsplatz wurde im selben Jahr unterzeichnet.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben ferner Zugang zu einer sicheren IT-Plattform, über die sie einen Verdacht auf Betrug oder unangemessenes Verhalten (z.B. sexuelle Belästigung) melden können. «Dieses Instrument, das seit Anfang 2020 einsatzbereit ist, wird von einem unabhängigen Gremium verwaltet und garantiert den Hinweisgebern Vertraulichkeit», betont der GVA.
Zahlen und Fakten
Im Geschäftsjahr 2019 verzeichnete Genève Aéroport 17,9 Millionen Passagiere, die von 57 Fluggesellschaften befördert wurden, die 149 Ziele anflogen. Im Jahr 2019 wurde ein Reingewinn von CHF 84,1 Millionen erwirtschaftet, wovon die Hälfte an den Kanton Genf abgeführt wurde. Genève Aéroport hat zudem eine aktive Sponsoringpolitik verfolgt, indem er im Jahr 2019 regionale Projekte und Veranstaltungen mit CHF 900'000 unterstützt hat.