Der Eurofighter Typhoon wurde 2002 als Ersatz für die Saab 35 Draken und die Northrop F-5E Tiger innerhalb der österreichischen Luftstreitkräfte ausgewählt. Österreich bestellte 15 Typhoon, wovon sechs gebraucht. Der Auftragswert betrug 1,75 Mrd. EUR (2,7 Mrd. USD). Doch seit der Unterzeichnung des Deals wurde die Übernahme von Kritikern ins Visier genommen, die das Flugzeug im Verhältnis zu seiner bescheidenen taktischen Anwendung für zu teuer halten. 2017 wurde ausserdem eine parlamentarische Kommission gebildet, die einen angeblichen Betrug im Zusammenhang mit Offset-Deals untersuchte. Das Verfahren wurde im April 2020 abgeschlossen.
Indonesische Luftwaffe mit österreichischen Typhoon modernisieren
Nach einer erfolglosen Kampagne, eine neue Zukunft für ihre unerwünschten Kampfjets zu finden, hatte die österreichische Verteidigungsministerin Klaudia Tanner am 6. Juli 2020 angekündigt, dass die Luftstreitkräfte die Typhoon behalten würden. Doch vier Tage später wandte sich Indonesiens Verteidigungsminister Prabowo Subianto mit einem Angebot an seine österreichische Amtskollegin, welches sie kaum ablehnen kann.
«Um die indonesische Luftwaffe zu modernisieren, möchte ich offizielle Verhandlungen mit Ihnen aufnehmen, um alle 15 Eurofighter für die Republik Indonesien zu kaufen», schrieb Prabowo in einem Brief, der von «Die Presse» zitiert wurde. Und weiter: «Ich bin mir der Sensibilität der Angelegenheit bewusst, aber ich bin sicher, dass mein Angebot Chancen für beide Seiten bietet.»
Gripen statt Eurofighter für Österreich?
Die Typhoon würden wahrscheinlich die alternden F-16A/B Fighting Falcon innerhalb der indonesischen Luftwaffe unterstützen oder sogar ersetzen. Indonesien betreibt auch eine kleine Anzahl von Suchoi Su-27SKM.
Was die Ablösung des Eurofighter Typhoon innerhalb der österreichischen Luftstreitkräfte betrifft, so ist die Saab JAS 39E Gripen vorerst einer der stärksten Anwärter: Wegen ihres günstigen Preises gibt es Hoffnung, dass der Verkauf der Typhoons an Indonesien möglicherweise die Anschaffung des schwedischen Kampfjets finanzieren könnte.
