Frankreich beschaffte ab 1909 erste Flugzeuge aus französischer und amerikanischer Produktion. Vor dem Ersten Weltkrieg wurden zahlreiche Piloten auf Apparaten von Blériot, Farman und Wright auf den Flugplätzen Chartres, Pau und Ambérieu ausgebildet. Während des Ersten Weltkriegs vollzog sich in der französischen Militärluftfahrt ein Wendepunkt. Die Piloten, die bis dahin hauptsächlich mit Nachrichtendiensten beschäftigt waren, führten in dieser Zeit ihre ersten Luftkämpfe durch. 

Unabhängig seit 90 Jahren

Erst ein Dekret vom 1. April 1933 und das Gesetz vom 2. Juli 1934 verliehen den französischen Luftstreitkräften ihre Unabhängigkeit und ermöglichten es ihr, sich zu organisieren und auszurüsten, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs bildeten sich im Juli 1940 die Forces Aériennes Françaises Libres (FAFL, Freie Französische Luftstreitkräfte). Es wurden Gruppen gebildet, die nach den zu befreienden französischen Provinzen benannt waren.

Kolonialkonflikte und Verteidigung Europas

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Armée de l’Air et de l’Espace in die Kolonialkonflikte in Indochina, Schwarzafrika und Algerien verwickelt. Gleichzeitig gelang es ihr, sich zu reorganisieren und mit modernem Material auszustatten, um im Rahmen des nordatlantischen Bündnisses NATO an der Verteidigung Europas mitzuwirken. Auslandseinsätze französischer Luftstreitkräfte finden nach wie vor statt. 

Ergänzung Weltraum

Der  Armée de l’air wurde gegen Ende des letzten Jahrzehnts eine Reihe von Zuständigkeiten im Bereich der Weltraumverteidigung zugesprochen. Im September 2020 erhielt sie daher die zusätzliche Bezeichnung «de l’Espace» und heisst seitdem Armée de l’Air et de l’Espace.

Jubiläum im Park

In der letzten Juni-Woche stellten sich Frankreichs Luftstreitkräfte den Bürgerinnen und Bürgern in Versailles mit Ausstellungen und verschiedenen Anlässen vor. Der Höhepunkt war der Abendanlass vom 28. Juni. Die 20’000 Tickets dafür waren im Nu ausverkauft. Die Glücklichen, die Zutritt erhielten, bestaunten im Licht der sich neigenden Sonne die Patrouille de France, das Rafale Solo Display, den Airbus A400M, das Fallschirmteam Phönix sowie die Extra 330 der Équipe de Voltige de l’armée de l’Air et de l’Espace.

Feuriger Abschluss

Beim Einbrechen der Dunkelheit verzauberten die Springbrunnen von Versailles, ein Spektakel mit Musik, welches während der Sommermonate an verschiedenen Daten bewundert werden kann. Nicht so das rund 15-minütige Feuerwerk mit Drohnenshow, das den Abend abschloss.