Das gegenüber dem letztjährigen Rekordjahr um 7.7 Prozent zurückgegangene Ergebnis ist gemäss Lufthansa vor allem die Integrationskosten bei Eurowings zurückzuführen. Die Adjusted EBIT Marge beträgt damit 8,8 Prozent.  Belastet wurde das Ergebnis auch durch um 536 Millionen Euro gestie­gene Treibstoffkosten, höhere Aufwendungen im Zusammenhang mit Verspätungen und Flug­ausfällen sowie höhere Technik- und Wartungskosten.

«Wir rechnen in diesem Jahr mit einem Kostenanstieg von mehr als einer Milliarde Euro allein durch Treibstoffkosten und Sonderbelastungen durch Flugausfälle und Verspätungen. Trotzdem haben wir per Ende September ein Adjusted EBIT von 2,4 Milliarden Euro erzielen können und damit das zweit­beste Neun-Monats-Ergebnis unserer Unternehmensgeschichte. Ohne den Ergebnisrückgang bei Eurowings wäre uns sogar ein neuer Rekord gelungen. Das zeugt von der nachhaltigen wirt­schaft­li­chen Stärke, die wir auch unter schwierigen Bedingungen in diesem Jahr unter Beweis stellen», sagt Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG.

So viele Fluggäste wie noch nie

Die Lufthansa Group hat in den ersten neun Monaten 2018 einen Umsatz von 26,9 Milliarden Euro erzielt. Im Vergleich zu den entsprechenden Vorjahreszahlen sind die Umsatzerlöse um sechs Prozent und die Verkehrserlöse um sieben Prozent gestiegen. Durch erstmalige Anwendung des neuen Berichtsstandards IFRS15* reduziert sich der berichtete Anstieg auf ein Plus von 0,5 Prozent auf 26,9  Milliarden Euro Umsatz, während die Verkehrserlöse berichtet um ein Prozent  auf 21,1 Milliarden Euro zurückgehen.

Die Airlines der Lufthansa Group haben in den ersten drei Quartalen rund 108,5 Millionen Fluggäste befördert und damit so viele wie nie zuvor. Auch die Auslastung von 82,0 Prozent markiert einen bislang noch nicht erreichten Wert für diesen Zeitraum. Das durch die Air Berlin-Insolvenz getriebene, überproportionale Kapazitätswachstum werde ab 2019 deutlich geringer ausfallen, schreibt Lufthansa.

«Das Wachstum im Luftverkehr muss künftig stärker die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur am Boden und in der Luft berücksichtigen. Gleichzeitig wollen wir mit Kapazitätsdisziplin die Profitabilität unserer Airlines sichern. Wir erwarten, dass die deutlich gestiegenen Treibstoffkosten spätestens ab 2019 zu höheren Ticketpreisen führen werden», sagt Carsten Spohr.

Swiss bleibt profitabelste Airline des Konzerns

Die Netzwerk-Airlines Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines konnten ihr Rekordergebnis aus dem Vorjahr in den ersten neun Monaten 2018 noch einmal um 13 Millionen Euro, auf knapp zwei Milliarden Euro, steigern. Treiber für diese Entwicklung ist Swiss, die mit 525 Millionen Euro ein exzellentes Ergebnis erzielt hat, das um 18,8 Prozent über dem des Vorjahres liegt. Mit einer Adjusted EBIT-Marge von 14,3 Prozent bleibt Swiss die profitabelste Airline des Konzerns. Lufthansa blieb mit 1,3 Milliarden um 4,2 Prozent hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück. Das Ergebnis von Austrian Airlines ist um 14 Prozent auf 86 Millionen Euro zurückgegangen.

Insbesondere durch Einmalkosten von 170 Millionen Euro für den Abschluss der Integration von Teilen der Air Berlin sowie zusätzlichen Kosten für Flugverspätungen und -ausfälle ist das Ergebnis von Eurowings in den ersten neun Monaten dieses Jahres um 210 Millionen Euro auf -65 Millionen Euro zurückgegangen. «2017 haben wir eine historische Chance zur Konsolidierung in Europa ergriffen. Strategisch haben wir die richtige Entscheidung getroffen, auch wenn Eurowings dadurch ein extrem schwieriges Jahr 2018 zu bewältigen hat. Die Einmalkosten für Integration und schnelles Wachstum sehen wir als langfristige Investition in eine nachhaltige Stärkung unserer Markt­position», sagt Carsten Spohr.

Ausblick

Die Lufthansa bestätigt ihre Prognose für 2018. Im Gesamtjahr soll das Angebot um etwa acht Prozent wachsen. Dabei wurde das für den Winterflugplan geplante Wachstum leicht reduziert. Der Konzern geht weiterhin davon aus, dass die Stückerlöse im Gesamtjahr leicht steigen werden. Die Senkung der um Währungs- und Treibstoffeffekte bereinigten Stückkosten werde voraussichtlich etwa ein Prozent betragen, negativ beeinflusst von Integrationsaufwendungen bei Eurowings. Ausserdem rechnet Lufthansa damit, dass sich die Treibstoffkosten um etwa 850 Millionen Euro gegenüber Vorjahr erhöhen.Insgesamt geht die Lufthansa Group jedoch unverändert davon aus, dass das operative Ergebnis (Adjusted EBIT) leicht unter dem Niveau des Rekordjahres 2017 liegen wird.

«Wir haben in den ersten neun Monaten ein solides Ergebnis erreicht und steuern weiter auf das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte zu. Unsere Ergebniserwartung für das Gesamtjahr bleibt daher unverändert bei leicht unter Vorjahr», sagt Ulrik Svensson, Finanzvorstand der Deutschen Lufthansa AG.

Für 2019 rechnet die Lufthansa Group auf vergleichbarer Basis – exklusive Mengenwachstum – mit einem zusätzlichen Anstieg der Treibstoffkosten um 900 Millionen Euro.

 

*IFRS 15
Der Berichtsstandard IFRS 15 zu «Erlösen aus Kundenverträgen» führt zu einer Veränderung der Erlös- und Kostenpositionen insbesondere bei den Network Airlines und Eurowings. So werden beispiels­weise passagierabhängige Flughafenentgelte und Steuern, die früher sowohl auf der Erlös- als auch auf der Kostenseite erfasst wurden, aus der Gewinn- und Verlustrechnung herausgekürzt. Dadurch verringern sich sowohl die Einnahmen als auch die Ausgaben. Da das EBIT nicht betroffen ist, erhöht sich rechnerisch die EBIT-Marge. Eine Anpassung der Vorjahreszahlen erfolgt nicht.