Am Flughafen Wien wurden 2024 31’719.836 Passagiere begrüsst (+7,4 Prozent). Damit erzielte Wien den besten Wert seiner Geschichte, denn es sind exakt 57’647 Passagiere mehr als im Rekordjahr 2019 über Wien gereist. Die zur Flughafen Wien-Gruppe gehörenden Flughäfen Malta und Kosice (in der Slowakei) konnten ebenfalls ein kräftiges Plus verzeichnen. Malta wickelte 8'957’451 Passagiere (+14,8 Prozent) und Kosice 735’384 Passagiere ab, ein Plus von 18,2 Prozent. Alle drei Airports zusammen erreichten mit 41'412’671 ein Plus von 9,1 Prozent. Das Frachtaufkommen erreichte mit 297’945 Tonnen (+21,6 Prozent) einen historischen Höchstwert. «Somit setzt sich der Aufschwung in beiden Segmenten kontinuierlich fort», so Flughafenchef Julian Jäger.
Plus und Minus an den österreichischen Bundesländerflughäfen
Die Flughäfen Salzburg und Graz konnten ein zweistelliges Plus erzielen, während Innsbruck, Linz und Klagenfurt mit einem Minus abschliessen mussten. Genau 1'787’169 Passagiere frequentierten den W.A. Mozart Airport im Vorjahr. Da fehlten nur knapp 57’000 Passagiere auf das beste Ergebnis von vor der Pandemie. Salzburg ist vor allem als Winterdestination ein Hotspot in Europa. Der Wintersport lockt Gäste aus aller Welt nach Salzburg und gerade an Wochenenden sind bis 200 Flugbewegungen zu verzeichnen, die nicht bei allen auf Verständnis stossen. Diesbezügliche Klagen sind auch aus dem benachbarten Bayern zu vernehmen. Die wichtigste Investition in den kommenden Jahren ist, neben vielen «kleineren» Projekten, die Planung, Erweiterung und Errichtung des neuen Terminals, da das alte, seit 1966 bestehende Basisterminal, am Ende seines Lebenszyklus angekommen ist. 2026 soll mit den Bauarbeiten begonnen werden. Insgesamt werden rund 105 Mio. Euro in die Modernisierung des Flughafens investiert.
Charter sorgt in Graz für Plus
Der Flughafen Graz konnte mit 819’273 ein Plus von 11,8 Prozent erzielen. Treiber der guten Passagierentwicklung war vor allem das Chartersegment mit einem Plus von 31 Prozent. Bei Linienflügen ist ein Zuwachs von 6,5 Prozent zu verzeichnen. Im Mai 2023 hat Eurowings mit der Stationierung eines A319 einen Hub in GRZ eröffnet und ist damit hauptverantwortlich für die steigende Passagierentwicklung. Das Flughafen-Management hätte sehr gerne einen zweiten Airbus der Fluggesellschaft in Graz stationiert. Kürzlich zeigte sich Eurowings-Boss Jens Bischof diesbezüglich zuversichtlich.
Flugzeugengpass in Linz
Etwas unglücklich ist die Betreiberin des Flughafens Linz, der mit nur 180’694 Passagieren ein Minus von 22,4 Prozent hinnehmen musste. Der Grund dafür liegt klar auf der Hand: Die Einstellung der Linienverbindung nach Frankfurt Ende letzten März aufgrund von Triebwerks-Problemen bei Pratt & Whitney. Dadurch fehlte die Anbindung an das weltweite Netz der LH-Gruppe. Durch Flugzeugengpässe sind auch viele Urlaubsflüge vom Markt genommen worden, dadurch konnten Reiseveranstalter keine Zusatzkapazitäten anbieten. Dank Austrian konnte ab Oktober 2024 die Verbindung nach Frankfurt mit einer ATR 72 der Braathens Regional wieder angeboten werden. Ab November 2024 kehrte Ryanair zurück mit zwei wöchentlichen Verbindungen nach London Stansteed. Im Segment Fracht konnte am zweitgrössten Frachtflughafen Österreichs eine Steigerung um 25,5 Prozent erreicht werden. DHL Express und Turkish Cargo sind die führenden Cargo-Carrier am Flughafen Linz.
Passagierschwund in Innsbruck abgefedert
Innsbruck erlebte mit 862’202 Passagieren einen Rückgang von 4,9 Prozent. Auch hier waren Flugzeugengpässe und die daraus resultierenden Flugstreichungen ein nicht unwesentlicher Grund für den Passagierrückgang. Eine sehr gute Wintersaison sowie die vielen Urlaubsflüge haben einen stärkeren Passagierschwund aber doch abgefedert. Für die aktuelle Wintersaison konnten mit der polnischen LOT, der spanischen Iberia sowie mit airBaltic neue Airlines gewonnen werden. Die Wiederaufnahme der Frankfurt-Strecke ab Ende Oktober 2024 sowie Verstärkungen von Frequenzen nach Wien, Amsterdam, Athen, Bristol, Birmingham, Brüssel, Hamburg und London lassen eine top Wintersaison erwarten.
Enttäuschung in Klagenfurt
In Klagenfurt wurden wider Erwarten nur 137’844 Passagiere (-10,2 Prozent) verzeichnet – mindestens 200’000 sollten es werden. Aber die Situation aufgrund der Re-Verstaatlichung des Airports ist nicht gerade leicht und wird wohl noch weiterhin eine grosse Herausforderung für die kommenden Jahre bleiben. Doch es gibt schon Licht am Ende des Tunnels. Der Home-Carrier Austrian bietet 13 wöchentliche Flüge nach Wien, Ryanair fliegt ganzjährig nach London-Stansteed und im Sommer nach Alicante und Palma de Mallorca. Ab diesem Sommer fliegt SkyAlps zwei Mal wöchentlich nach Hannover. Mit Eurowings kehrt ein alter Partner nach Klagenfurt zurück und wird ab Mai 2025 zweimal wöchentlich nach Köln/Bonn fliegen. «Durch die Turbulenzen der letzten Jahre muss in Klagenfurt wieder Vertrauen aufgebaut werden», so GF Maximilian Wildt.