Gestern Vormittag wurde die Einsatzzentrale der Rega vom Luzerner Kantonsspital alarmiert: Eine Frau musste nach schweren Geburtskomplikationen so rasch wie möglich an einer mobilen Herz-Lungen-Maschine von Luzern ins Universitätsspital Zürich verlegt werden. Schlechte Sichtverhältnisse verunmöglichten aber einen konventionellen Helikoptereinsatz. Nur dank des sogenannten Instrumentenflugverfahren (IFR), das auch Flüge bei schlechter Sicht erlaubt, war die Rega-Crew in der Lage, die Patientin von Luzern nach Zürich zu fliegen.
Durch die Wolkendecke dank Instrumentenanflug
Ihren Einsatz startete die Crew auf der Rega-Basis in Dübendorf. Um durch die tiefliegende Wol-kendecke zu fliegen, nutzte sie das Instrumentenanflugverfahren des angrenzenden Militärflugplatzes, so dass sie danach oberhalb der Wolkenschicht in die Zentralschweiz fliegen konnte. Dort nutzte die Crew das Instrumentenlandesystem des Militärflugplatzes Emmen für den Anflug durch dichte Wolken und Niederschlag, um danach weiter zum nahegelegenen Landeplatz des Luzerner Kantonsspitals zu gelangen. Anschliessend konnte die Patientin an die eigens für Lufttransporte zertifizierte mobile Herz-Lungen-Maschine der Rega angeschlossen und auf der gleichen Flugroute nach Zürich geflogen werden. Dort wurde sie für die weitere Behandlung den Spezialisten des Universitätsspitals übergeben.
Instrumentenflugrouten verbessern medizinische Versorgung für die Schweiz
Seit Jahren verfolgt die Rega ihre Vision einer wetterunabhängigen Luftrettung. Gemeinsam mit der Schweizer Luftwaffe und der Flugsicherungsgesellschaft Skyguide arbeitet die Rega an der Etablierung und Inbetriebnahme des Low Flight Network, eines schweizweiten Netzwerks aus Instrumentenflugrouten, das Flugplätze, Spitäler und Rega-Basen miteinander verbindet. Wie auf einer Autobahn fliegt der Helikopter mittels Autopiloten einer im Flugrechner gespeicherten Flugroute nach – ein entscheidender Sicherheitsgewinn. Mit dem Ausbau der Instrumentenflugrouten verbessert die Rega die medizinische Versorgung in der Schweiz, da Patienten – falls medizinisch notwendig – auch bei widrigen Wetterbedingungen aus der Peripherie in die Zentrumspitäler geflogen werden können.