Der Regionalflughafen Samedan im Oberengadin (1707 m ü. M.) rüstet sich für die Zukunft. Mit einer umfassenden Modernisierung wird der Flugplatz fit getrimmt für die Anforderungen an einen Non-Schengen-Zollflughafen und für einen effizienten und zeitgemässen Betrieb. Erneuert werden das Betriebsgebäude samt Tower, Heliport, Abstellflächen für die Flugzeuge und Anlagen zur Erhöhung der Sicherheit und Verfügbarkeit.
«Identitätsstiftende Struktur»
Im vergangenen März wurde das Siegerprojekt für den neuen Flughafen Samedan ausgewählt. Die Studie von Hosoya Schaefer Architects und Blarer&Reber Architekten hat die Jury überzeugt, wie die Südostschweiz schon anfangs Mai berichtete. Das Projekt besteche mit seiner Schlichtheit und Flexibilität, betonte Daniel Peter, Geschäftsstellenleiter der Infrastrukturunternehmung Regionalflughafen Samedan (Infra). Das Gebäude «falle auf und doch nicht, es sei markant, ohne ein Monument zu sein». Die Jury attestierte dem Projekt «eine sehr sorgfältige und identitätsstiftende Struktur».
GNSS-Anflug vorgesehen
Bereits Im Winter 2017 hatte der Flughafen Samedan für die Ski-Weltmeisterschaft einen provisorischen und temporären satellitengestützten Instrumentenanflug in Betrieb genommen. Die IFR-Flüge (Flüge nach Instrumentenflugregeln) fanden im Luftraum Golf statt – ohne Flugverkehrskontrolle (Air Traffic Control). Für den VFR-Verkehr änderte sich nichts. «Die Erfahrungen, die wir mit dem GNSS-Approach (Global Navigation Satellite System) während der Ski-WM gemacht haben, waren durchwegs positiv», bestätigte Christian Gorfer, CFO der Engadin Airport AG, im April 2017 gegenüber der AeroRevue. Es hätte sich hingegen gezeigt, dass der Anflug 03 noch Optimierungspotenzial hat und man mit den PANS-OPS Spezialisten (Procedures for Air Navigation Services – Aircraft Operations) noch einmal über die Bücher gehen werde, da der Piz Margna sehr nah überflogen werde, so Gorfer.
Nach Überprüfung und gegebenfalls Anpassungen der bestehenden Safety Assessments (Sicherheitsüberprüfung) gehe es darum, das Bewilligungsverfahren an das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) für die permanente Einführung des GNSS IFR-Verfahrens in Samedan vorzubereiten. Ziel sei die Einführung der permanenten Lösung für Piste 21, die Einführung aller Standard-Instrumenten-Abflugverfahren (SID) sowie die Einführung eines optimierten Anflugs auf Piste 03. Die Flughafenbetreiber hoffen auf die definitive Inbetriebnahme der GNSS-Anflüge im kommenden Winter.
Demnächst findet auf dem Flugplatz Samedan eine weitere Informationsveranstaltung und Medienorientierung statt. Das «Cockpit» wird darüber berichten.