«Perseus» ist das erste Team in der Schweiz, das erfolgreich einen RDRE gezündet hat, und die erste von Studenten geführte Gruppe weltweit, die dieses fortschrittliche Antriebssystem demonstrierte. Hinter dem Begriff RDRE versteckt sich ein revolutionärer Triebwerkstyp, der Detonationswellen verwendet, die sich mit Überschallgeschwindigkeit bewegen, um Schub zu erzeugen, und im Vergleich zu herkömmlichen Raketentriebwerken einen um bis zu 20 % höheren Wirkungsgrad und ein geringeres Gewicht bietet. 

Entwicklung eines RDRE

Unter der Leitung einer interdisziplinären Gruppe von elf Studierenden der ETH Zürich und der Fachhochschule OST bündelte das Team «Perseus» Kompetenzen in den Bereichen Engineering, Datenerfassung und Raketensysteme. Unterstützt von der ARIS-Infrastruktur und einem Netzwerk erfahrener Berater konzentrierte sich das Team auf die Entwicklung und Erprobung eines RDRE. Primäres Ziel war es, den Betrieb der RDRE-Technologie auf dem ARIS-Prüfstand, einer mobilen Testanlage zum Testen des Raketentriebwerks, als Nachweis des Konzepts zu validieren. 

Rotierende Detonationswellen bestätigt

Durch die Anpassung bestehender Versuchskonzepte und deren Verfeinerung für ihren Aufbau gelang es dem Team, einen stabilen Triebwerksbetrieb zu erreichen. Die während der Tests gesammelten Daten bestätigten das Vorhandensein von rotierenden Detonationswellen, einer wesentlichen Komponente der RDRE-Funktionalität, die diese Technologie von früheren Errungenschaften unterscheidet. Die Arbeit von fast sechs Monaten und über 8000 Stunden hat sich für die Studierenden ausgezahlt.

Folgeprojekt: Integration in Rakete

Mit Blick auf die Zukunft nimmt ARIS nun das Projekt «Pegasus» ins Visier, eine Folgeinitiative, die darauf abzielt, die RDRE-Technologie durch die Integration in eine Höhenforschungsrakete einen Schritt weiterzubringen. «Mit dem Projekt «Perseus» haben wir nicht nur das Potenzial der RDRE-Technologie unter Beweis gestellt, sondern auch die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass die Schweiz zu einem wichtigen Akteur bei fortschrittlichen Antriebssystemen wird», sagt Simi Wespi, Projektleiter von «Perseus». «Dies ist ein stolzer Moment für ARIS und ein Sprungbrett für zukünftige Innovationen.»