In den letzten zwei Monaten hat es in Schweden kaum mehr geregnet. Die Temperaturen sind immer weiter gestiegen und liegen nun selbst ganz im Norden bei bis zu 35 Grad. Normalerweise steigen die Sommertemperaturen in Schweden nie über 24 Grad. Als Folge dieser Hitzewelle sind in den vergangenen Wochen mehr als 80 Waldbrände ausgebrochen. Davon konnten bislang nur wenige kleine Brände gelöscht werden. Besonders betroffen ist Mittel- und Nordschweden, wo Wälder fast 90 Prozent der Landfläche ausmachen.
Mit Bomben dem Feuer den Sauerstoff entziehen
Üblicherweise werden grössere Feuer wie in den europäischen Mittelmeerstaaten mit Löschbombern durch Wasserabwürfe bekämpft. Die anhaltende Trockenheit in Schweden hat nun aber die Regierung dazu veranlasst, zu einer ungewöhnlichen Löschmethode zu greifen. Die eigene Luftwaffe liess Bomben über die brennenden Waldgebiete abwerfen (siehe auch Clip), um dem Feuer den Sauerstoff zu entreissen. Die Methode ist nicht neu, sie wurde auch im Irak zur Löschung von Ölbränden eingesetzt.
Die Swedish Air Force (Svenska Flygvapnet) setzte an schwer zugänglichen Stellen zwei Saab Gripen ein, die aus einer Höhe von 10 000 Fuss (3048 Meter) und bei einer Geschwindigkeit von 300 Kts (550 km/h) jeweils eine GPS-gesteuerte Bombe vom Typ GBU-49 Paveway auf die Brandflächen abwarfen. Die Detonations-Druckwelle erstickte die Feuer im Umkreis von100 Metern.
Die Überflüge nach dem Bombenabwurf haben bestätigt, dass die Feuer durch das Bombardement tatsächlich erstickt werden konnten. Konventionelle Löschmethoden kommen derzeit in Schweden aus geo- und topografischen Gründen an ihre Grenzen. Die Feuer wüten in entlegenen Gegenden, teilweise in militärischen Sperrgebieten, wo auch zahlreiche Blindgänger liegen. Eine Bekämpfung vom Boden aus wäre zu gefährlich.