Das Wasserstoff-Brennstoffzellenflugzeug, das auch Passagiere befördern kann, hat kürzlich seinen Jungfernflug im Wasserstoff-Betrieb absolviert, ein weiterer Schritt vorwärts zu einer emissionsarmen und emissionsfreien Luftfahrt. Die sechssitzige Piper M von ZeroAvia wurde entsprechend auf das Mitführen von Wasserstofftanks, Brennstoffzellen und einem kompletten elektrischen Antriebsstrang mit Pufferbatterie umgerüstet.
«Kleine Passagierflugzeuge dekarbonisieren»
Der von ZeroAvia durchgeführte Flug vor einigen Tagen fand am Forschungs- und Entwicklungsstandort des Unternehmens am Cranfield-Airport in England, 50 Meilen nördlich von London, statt. Der Flughafen gehört zur Cranfield University. ZeroAvia leitet zusammen mit den Projektpartnern Intelligent Energy und dem European Marine Energy Center (EMEC) ein Programm, das unter der Bezeichung HyFlyer läuft.
EMEC hat HyFlyer, das von der britischen Regierung unterstützt wird, das Ziel so vorgegeben: «Kleine Passagierflugzeuge mittlerer Reichweite durch Demonstration der Antriebsstrangtechnologie als Ersatz für herkömmliche Kolbenmotoren in Propellerflugzeugen zu dekarbonisieren.»
Bewährte Technologie in grössere Flugzeuge umsetzen
ZeroAvia weist darauf hin, dass sich ihre Technologie auf Basis der Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie grundsätzlich von der erst kürzlich vorgestellten Airbus-Initiative unterscheidet, deren Konzept auf die direkte Verbrennung von Wasserstoff in Turbinen-Triebwerken abzielt. Für die von ZeroAvia praktizierte Technologie, so auch Val Miftakhov, CEO des Unternehmens, gebe es genügend andere Beispiele, wie etwa LKW‘s, Busse und Züge. Diese bereits im kleinen Massstab bewährte Technologie auch in grössere Flugzeugprojekten umzusetzen, sei das Ziel von ZeroAvia.
Die Designs mit dem Namen ZEROe unterscheiden sich in Grösse und Stil, sind jedoch alle emissionsfrei und verwenden Wasserstoff zur Stromerzeugung. Mit einem «Blended-Wing-Konzept» könnte man sich schon heute einen 200-Sitzer vorstellen. Im nächsten Schritt des HyFlyer-Projekts will ZeroAvia aber erst auf einen Flug zwischen 250 und 300 Seemeilen vor den Orkney-Inseln hinarbeiten. Das Flugzeug soll auf diesem Flug den Strom ausschliesslich aus den Wasserstoff-Brennstoffzellen verwenden. Diese Demo-Tour soll noch in diesem Jahr stattfinden.