Wer hätte gedacht, dass eines Tages Flugzeuge von Avions de Transport Régional (ATR) in Russland registriert und geflogen werden? Die französisch-italienische Erfolgsgeschichte von ATR dringt nun auch in die äussersten Winkel Russland vor. KrasAvia bedient mit der Route Krasnojarsk-Khatanga in der Nähe des Arktischen Ozeans mit einer durchschnittlichen Flugzeit von vier Stunden ausserdem die längste Strecke, die im Linienverkehr mit ATR-Maschinen geflogen wird.

ATR-Maschinen werden die neuen «Arbeitspferde»

Die russische Airline KrasAvia wurde 2007 gegründet und baute ihre Flotte nach und nach auf über 50 gebrauchten Maschinen aus Beständen anderer Fluggesellschaften mit den alten Typen Antonov An-24 und An-26 aus der ehemaligen Sowjetunion (Ukraine) auf. Die Antonovs galten wegen ihrer vielgepriesenen Zuverlässigkeit als die Arbeitspferde für Transport in abgelegene Regionen in Sibirien. Mit den beiden ATR 72-500 sollen nun in den nahegelegenen Regionen Sibiriens die inzwischen veralteten Antonov An-24 und An-26 ersetzt werden.

Der Sitz der Gesellschaft liegt in Kasnojarsk; mit 1, 1 Mio. Einwohnern die drittgrösste Stadt Sibiriens. Die Stadt ist mit ihrem Flughafen Drehkreuz auch zahlreicher anderer Fluggesellschaften, die auch mit Helikoptern die besonders abgelegenen Regionen Sibiriens bedienen. Die Fluggesellschaft ist im Besitz der Regierung der Region Krasnojarsk.

Von den über 1000 gefertigten Maschinen der Typen ATR-42 (50 Sitze) und ATR-72 (74 Sitze) beherrscht ATR schon jetzt 62% des Weltmarkts für Turboprop-Maschinen zwischen 50 und 100 Sitzen.