In den nächsten Wochen plant das EDA Dutzende zusätzliche Flüge nach Lateinamerika, Asien und Afrika. Die zurückgekehrten Personen müssen nach der Landung in Selbstquarantäne.
Einzigartige Rückholaktion mit Swiss/Edelweiss
Mehrere Zehntausend Schweizer Reisende – Touristen und Geschäftsreisende – befinden sich nach Schätzung des EDA aktuell im Ausland. Letzte Woche wurden sie vom Bundesrat aufgefordert, in die Schweiz zurückzukehren. Rund 17'000 Schweizerinnen und Schweizer haben ihre Reise mittlerweile auf der Travel Admin App registriert. Viele von Ihnen können wegen den lokalen Restriktionen zur Bekämpfung des Coronavirus’ nicht mehr ausreisen.
Das EDA hat deshalb zusammen mit Swiss/Edelweiss eine noch nie dagewesene Rückholaktion gestartet. Ein erster Flug ist gestern von Zürich nach San José (Costa Rica) aufgebrochen. Seit gestern Mittag (23.3.) ist eine gecharterte Maschine nach Bogotà (Kolumbien) unterwegs. Und für heute ist ein weiterer Flug nach Lima (Peru) geplant. Mit diesen Flügen sollen insgesamt rund 750 Schweizer Touristinnen und Touristen in die Schweiz zurückgebracht werden.
Gemäss Weisungen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) müssen die Rückkehrenden in der Schweiz für zehn Tage in Selbstquarantäne.
Schwierige Situation vor Ort
Diese Rückholaktion stelle das EDA vor grosse Herausforderungen – in der Organisation und der Durchführung, teilt das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten mit. Viele blockierte Touristinnen und Touristen in diesen Ländern befinden sich nicht in der Hauptstadt, sondern an zum Teil abgelegenen Orten. In Peru zum Beispiel halten sich aktuell 120 Schweizer Reisende in der 570 Kilometer von Lima entfernten Stadt Cusco auf. Da die Strassen gesperrt sind, ist die Botschaft in Peru daran, einen Charterflug zu organisieren, um die Personen nach Lima zu bringen.
Weitere Flüge geplant
Angesichts der grossen Zahl von Schweizer Reisenden im Ausland läuft gemäss EDA parallel zu den aktuellen Aktionen die Planung für weitere Repatriierungen. Diese werden in enger Zusammenarbeit mit den Krisenzentren anderer Länder, namentlich der Nachbarstaaten der Schweiz organisiert, um die grösste Effizienz zu erzielen. Das EDA rechnet mit Dutzenden Flügen, die in den nächsten Wochen durchgeführt werden.
Im Vordergrund stehen derzeit Destinationen in Lateinamerika, Asien und Afrika. Die Länder werden dann bekannt gegeben, wenn die flugtechnischen Abklärungen abgeschlossen und die Schweizer Vertretungen informiert sind.
Reisende sollen sich auf App registrieren
Das EDA bittet weiterhin alle Touristinnen und Touristen, ihre Reise und ihren Aufenthaltsort rasch auf der Travel Admin App zu registrieren. Alle Touristinnen und Touristen, die bereits in die Schweiz zurückgekehrt sind oder ihre Reise nicht angetreten haben, werden aufgefordert, ihre Reise in der App sofort zu löschen. Dies erlaubt dem EDA, seine Unterstützung auf jene Personen zu konzentrieren, die aktuell im Ausland sind und in die Schweiz zurückkehren wollen.