Im Rahmen des internationale SAR-Meet präsentieren sich die Search-and-rescue-Teams gegenseitig ihre Einsätze, Ressourcen, Ausbildungen und Verfahren. Ziel der Übung ist es, aus den Erfahrungen der anderen zu lernen, damit die Rettungseinsätze effizienter, sicherer und schneller durchgeführt werden können.
Drei Teile und ein Pokal
Am Training nahmen fliegende Besatzungen aus Deutschland, der Tschechischen Republik, Norwegen und Belgien sowie zivile SAR-Hubschrauber aus den Niederlanden und Italien teil.
Die Übung bestand aus drei Hauptteilen: einem Symposium, bei dem die Ressourcen und Verfahren gegenseitig präsentiert wurden, einem Flugtest, bei dem die Fähigkeiten wie Präzision, Geschwindigkeit und Beweglichkeit der gesamten Besatzung auf die Probe gestellt werden sowie einem Sporttest, bei dem die gegenseitige Zusammenarbeit der Besatzung von grösster Bedeutung ist. Den begehrten SAR-Meet-Pokal am Ende der Übung erhielt das Deutsche Team.
Bedeutung von Dialog und Zusammenarbeit
Oberstleutnant Reza Vandenbroucke, der Kommandant des Luftwaffenstützpunkts Koksijde, leitete die Übung SAR-Meet 2021. Das Kennenlernen der Fähigkeiten und Arbeitsabläufe der anderen und die Zusammenarbeit dabei ein Hauptziel europäischer multinationaler Übungsprogramme ist und dass das SAR-Meet in dieser Hinsicht keine Ausnahme darstellt. Reza war unter anderem bereits federführend am europäischen Hubschrauber-Übungsprogramm (HEP) der Europäischen Verteidigungsagentur (EDA), den so genannten «Blade-Übungen», beteiligt.
Tom Vandenkendelaere, Mitglied des Europäischen Parlaments, betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern und anerkannte, dass Europa mehr Dialog und Zusammenarbeit benötige. Ebenfalls an der Übung anwesend war Evie Paraskevi Papantoniou, stellvertretende Direktorin des Weltraumprogramms, um die Vorteile von Galileo für die Such- und Rettungsdienste zu erläutern.
Was ist Galileo
Das globale Satellitennavigationssystem Galileo steht unter ziviler Kontrolle und bietet einen hochpräzisen, garantierten, weltumspannenden Ortungsdienst und ist dabei mit den beiden vorhandenen globalen Systemen, GPS und GLONASS, verbundfähig. Der Nutzer ist also in der Lage, mit ein und demselben Empfänger aus den Signalen aller anpeilbaren Satelliten in jeder beliebigen Kombination seine Position zu bestimmen.
Die beiden Galileo-Kontrollzentren (GCC) stehen auf europäischem Boden und sind mit der Überwachung des Satellitenbetriebs sowie der Leitung des Navigationssystems beauftragt. Die von einem globalen Netz aus 20 Galileo-Sensorstationen (GSS) bereitgestellten Daten werden über ein redundantes Kommunikationsnetz an die Galileo-Kontrollzentren gesandt. Der Datenaustausch zwischen den Kontrollzentren und den Satelliten erfolgt über die sogenannten Aufwärtsverbindungsstationen. Weltweit werden fünf solcher Stationen im S-Band und zehn im C-Band errichtet. Als weitere Funktion stellt Galileo einen globalen Such- und Rettungsdienst (SAR) bereit, der auf dem operationellen Cospas-Sarsat-System beruht. Hierfür ist jeder Satellit mit einem Transponder ausgestattet, der die Notrufsignale der Nutzergeräte an das Rettungskoordinierungszentrum weiterleitet, das dann die Rettungsaktion auslöst. Gleichzeitig sendet das System ein Signal an den Nutzer, um ihm mitzuteilen, dass sein Notruf empfangen wurde und Hilfe unterwegs ist. Diese letzte Funktion ist neu und wird als bedeutende Verbesserung gegenüber dem bestehenden System betrachtet, das dem Nutzer keine Rückmeldung gibt.
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