Gestern führte Volocopter einen ersten Flug auf dem internationalen Flughafen von Helsinki durch, der sowohl in das Flugverkehrsmanagementsystem (ATM) als auch in das unbemannte Flugverkehrsmanagementsystem (UTM) integriert war. Im Rahmen des Single European Sky ATM Research (SESAR)-Programms ist diese Demonstration die letzte Etappe des U-Space-Projekts Gulf of Finland (GOF), in dem demonstriert wird, wie ATM- und UTM-Systeme Urban Air Mobility ermöglichen.
Nächste Generation des Air Traffic Managements in Entwicklung
Das Flugverkehrsmanagement (ATM) ist ein wesentlicher Bestandteil der Luftfahrt, um die Sicherheit aller Flugverkehrsteilnehmer im kontrollierten Luftraum zu gewährleisten und einen effizienten Betrieb zu gewährleisten. Heute wird das System hauptsächlich von Verkehrsflugzeugen in Anspruch genommen. Neue Luftfahrttechnologien wie Drohnen oder Lufttaxis sollen im noch nicht kontrollierten Very Low Level Airspace (VLL) fliegen.
SESAR ist die technologische Säule der europäischen Single European Sky (SES) -Initiative zur Schaffung eines koordinierten und integrierten Luftraums für die kommerzielle, allgemeine und Drohnen-Luftfahrt. Es bündelt Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der EU im Bereich ATM mit mehr als 3000 Experten aus der ganzen Welt, um eine neue ATM-Generation zu entwickeln.
Neue Fluggeräte als Herausforderunge für den Luftverkehrsbetrieb
«Da der Flugverkehr immer dichter und vielfältiger wird – insbesondere mit der Entwicklung von unbemannten Fluggeräten und Lufttaxis – müssen die Technologien und Gesetze für die Nutzung des Luftraums der VVL aktualisiert werden», sagte Projektkoordinatorin Maria Tamm von Estonian Air Navigation Services (EANS). Hier setzt SESAR an, und insbesondere auch das GOF-U-Space-Projekt zur Integration von UTM in ATM-Systeme oder zur Verbindung des unkontrollierten und kontrollierten Luftraums.
Die Demonstration am Flughafen Helsinki habe gezeigt, dass verschiedene Systeme bereit sind, den Flugtaxibetrieb, die damit verbundenen Dienstleistungen und die anschliessende Interaktion mit bestehenden Luftfahrt- und Luftraumaktivitäten sicher und effizient zu verwalten, schreibt Volocopter in einer Mitteilung.
«Urbane Luftmobilität zum Leben erwecken»
Volocopter führte eine Reihe von Tests mit drei verschiedenen führenden UTM-Dienstleistern durch, nämlich AirMap, Altitude Angel und Unifly, die am Projekt für UTM-Systeme und -Dienste für den VLL-Luftraum teilnahmen. Die Anbieter wurden auf Kompatibilität, Funktionalität und Benutzerfreundlichkeit getestet. Für die Tests integrierte Volocopter die erforderliche Software und Hardware (Positionsmeldungssensor), um verschiedene Testszenarien wie Bodentests, unbemannte und pilotierte Flüge durchzuführen.
«Wir freuen uns, dass alle von uns getesteten Anbieter mit den Volocopter-Systemen kompatibel waren», sagte Jan-Hendrik Boelens, CTO von Volocopter. «Als Mitglied des SESAR-Konsortiums haben wir die einmalige Gelegenheit, an der Spitze der Integration von ATM / UTM mit allen relevanten Akteuren an einem Tisch zu sitzen: Aufsichtsbehörden, Flughäfen, Flugsicherungsorganisationen und UTM-Organisationen. Mit dieser europaweiten ATM-Initiative wird ein weiterer unverzichtbarer Bestandteil des Ökosystems der städtischen Luftmobilität geschaffen. Wir wissen, dass die Lufttaxitechnologie rentabel ist: Die Zertifizierung wurde von der EASA festgelegt. Wir werden noch in diesem Jahr unsere erste VoloPort-Infrastruktur aufbauen. Mit der Demonstration von GOF U-Space haben wir nun gezeigt, dass die vorhandenen UTM-Technologien für UAM rentabel sind. Jetzt ist es an der Zeit, die urbane Luftmobilität zum Leben zu erwecken.»
Der Volocopter wird am 14. September in Stuttgart öffentlich fliegen und seine VoloPort-Struktur später in diesem Jahr in Singapur vorstellen.