Nach mehreren Startverschiebungen gelang der Start des neuen Raumfahrzeugs von Boeing am 6. Juni. Bereits am Folgetag, beim Andocken an die ISS, kam es zu neuen technischen Problemen im Antriebssystem des Raumfahrzeugs, welches in der Folge mehr als eine Stunde hinter der ISS herflog, bis ein erneuter Andockversuch gestartet werden konnte. Das Manöver gelang schliesslich. 

Verlängerter Aufenthalt

Williams und Wilmore hätten nach einer Woche wieder zur Erde zurückkehren sollen. Doch dieses Datum wurde erst auf den 18, später auf den 26. Juli verschoben. Jetzt soll es gar Juli werden, bis die beiden Astronauten ihre Rückkehr antreten können. Boeing schreibt dazu, die NASA und die Boeing-Führung hätten den Zeitplan für die Rückkehr des Starliner Crew Flight Test-Raumschiffs angepasst, um den Missionsteams Zeit zu geben, die Daten des Antriebssystems zu überprüfen. 

Fortsetzung der Mission wird geprüft

«Wir lassen uns Zeit und folgen unserem Standardprozess für das Missionsmanagementteam», sagte Steve Stich, Manager des Commercial Crew Program der NASA. «Wir lassen uns von den Daten leiten und treffen unsere Entscheidungen in Bezug auf den Umgang mit den kleinen Lecks im Heliumsystem und die Leistung der Schubdüsen, die wir während des Rendezvous und des Andockens beobachtet haben.» Angesichts der Dauer der Mission sei es angemessen, eine Überprüfung auf Agenturebene durchzuführen, so Stich. 

Für Notfall freigegeben 

Das Starliner-Raumschiff von Boeing bleibt für die Rückkehr im Falle eines Notfalls auf der Raumstation, bei dem die Besatzung die Umlaufbahn verlassen und zur Erde zurückkehren müsste, freigegeben. Nach geplanten Weltraumspaziergängen am 24. Juni und am 2. Juli wollen die Missionsmanager künftige Rückkehrmöglichkeiten prüfen. Derweil bleiben Wilmore und Williams weiterhin in die Expedition 71-Crew integriert und unterstützen bei Bedarf den Stationsbetrieb.