Am 3. August, hätte Boeings CST-100 Raumfahrzeug zu seinem zweiten Orbitalflugtest abheben sollen. Während der Startphase des Countdowns wurden Fehlermeldungen im Zusammenhang mit Ventilen des Antriebssystems registriert, was zum Startabbruch veranlasste. 

Noch keine Ursache gefunden

Nach Ablassen des Treibstoffs, wurden die Atlas V-Rakete mit dem aufgebauten Raumfahrzeug zurück in die Vertical Integration Facility (VIF) in der Nähe des Space Launch Complex-41 auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida gebracht, damit Ingenieure von Boeing und NASA sich auf die Suche nach der Ursache der Fehler und deren Behebung machen konnten. 13 von 24 dieser Oxidationsventile öffneten sich während der Phase des Countdowns nicht. Diese sind mit den Triebwerken verbunden, die den Abbruch und das Manövrieren in der Umlaufbahn ermöglichen. 

Zwischenzeitlich konnten 9 der 13 Problem-Ventile durch elektrische und thermische Verfahren geöffnet werden. Ein Grund, weshalb diese sich nicht öffnen liessen, konnte bislang nicht ermittelt werden. Deshalb wird das Raumfahrzeug nun von der Atlas-5-Rakete genommen und für weitere Analysen ins Werk von Boeing überführt.

Slot ist erstmal weg

Besonders ärgerlich ist für das Team, dass es nun seinen Slot verliert. Dieser war bis Ende August reserviert. Danach ist die Startrampe zuerst für SpaceX' Cargo Dragon Kapsel reserviert. Im Anschluss wird während einer längeren Installationsphase der Start der NASA-Robotersonde Lucy vorbereitet.

Ob ein erneuter Startversuch des Starliners noch in diesem Jahr klappt, hängt also nicht nur davon ab wie rasch die Ursache für den Fehler ermittelt und behoben werden kann, sondern von der Kapazität am Weltraumbahnhof.