Das 40. Geschwader der belgischen Luftwaffe ist auf dem Fliegerhorst Koksijde stationiert und ist für Such- und Rettungseinsätze (SAR), Anti-U-Boot-Kriegsführung und Truppentransporte zuständig.  Dazu stehen vier NH90 NFH-Helikopter zur Verfügung. Im Durchschnitt führt die belgische Luftwaffe pro Jahr um die 90 lebensrettende Einsätze mit NH90 NFH-Helikoptern durch. Mit an Bord ist immer auch ein Rettungstaucher. Nach zweijähriger intensiver Ausbildung haben im vergangenen Dezember, zwei neue Anwärter ihre Abschlussprüfungen abgelegt.

Zu absolvieren war Sporttest, eine Übung an Bord eines Schiffes und eine Rettungstauchübung. Bei Letzterer hatten die beiden neuen Taucher die Aufgabe, einen Sporttaucher zu retten, der in einer engen Passage in einem See gefangen war. Die Übung fand im ehemaligen Steinbruch Carrière de Barges in Tournai (Belgien) statt, der heute ein mit klarem Quellwasser gefüllter See ist. Das Gewässer ist bis zu fünfzig Meter tief und gilt in als bekanntes Tauchgebiet.

Zur Prüfung ins «kalte Wasser»

Unter Aufsicht des Stützpunktkommandanten des Fliegerhorstes Koksijde, des Staffelkommandanten und einiger Journalisten traf der NH90 NFH Hubschrauber der belgischen Luftwaffe am 8. Dezember 2020 gegen 14 Uhr an der Carrière de Barges zu diesem besonderen Einsatz ein. Nachdem der NH90 NFH-Hubschrauber einen Erkundungsflug über den See gemacht hatte, wurde der Prüfling ins kalte Wasser abgelassen, um dem in Not geratenen Sporttaucher schnellstmöglich zu helfen. Dieser konnte durch den angehenden Rettungstaucher in einer Tiefe von 30 Metern geborgen und an die Wasseroberfläche gebracht werden. Schliesslich wurde der Sporttaucher mit der Winde zurück in den Hubschrauber gebracht, damit er so schnell wie möglich in eine Dekompressionskammer gebracht werden konnte.

Rettungsspezialisten

Ein SAR-Taucher muss in ausgezeichneter mentaler und körperlicher Verfassung sein. Das 40. Geschwader verfügt über neun solcher Spezialisten. Einer von ihnen ist bei jedem SAR-Einsatz mit an Bord des NH90-Helikopters. Neben seiner Hauptaufgabe Ertrinkende aus dem Wasser zu retten, ist ein Rettungstaucher auch für die Evakuierung von Patienten an Bord eines Schiffes oder an Land zuständig. Darüber hinaus ist er auch für die Ausbildung und das Training der eigenen Besatzungen in Bezug auf die sogenannten SWET (Shallow Trainer Water Egress ) und HUET (Helicopter Underwater Escape Training) verantwortlich.