Air Zermatt und Air Glacier zeigen sich erfreut über diesen Entscheid, den sie auch als Ankerkennung der Dienste werten, welche sie seit vielen Jahrzehnten im Wallis anbieten. «Der Entscheid der KWRO ist für uns ein klares Zeichen, dass wir in den letzten Jahrzehnten den richtigen Weg gegangen sind. Dank diesem Entscheid darf das Wallis weiterhin auf die Rettungsdienste der beiden Flugunternehmen sowie auf die grosse Erfahrung und das Know-how unserer Piloten  zählen», so Philipp Perren, Verwaltungsratspräsident der Air Zermatt AG und Air-Glaciers SA.

Disposition aller Rettungsmittel aus einer Hand

Der Entscheid zugunsten der beiden Walliser Flugunternehmen bedeutet auch, dass im Wallis wie bis anhin alle Rettungsmittel – vom Lawinenhund, über den Bergführer und den Notarzt bis zu den Ambulanzen und den Helikopter – aus einer Hand durch die KWRO disponiert werden. Dies sei das einzig richtige System, denn jede zusätzliche Zentrale, etwa eine für Luftrettungsmittel, koste Zeit und gehe daher zu Lasten des Patienten, schreibt die Air Zermatt in ihrer Mitteilung. Wichtig sei auch, dass die Disposition von einer unabhängigen Stelle erfolgt, die keine eigenen Interessen verfolgt. Entsprechend werden im Wallis durch die KWRO und auch in der schweizweit grössten Zentrale, jener von Schutz und Rettung Zürich, sämtliche Rettungsmittel durch unabhängige Zentralen disponiert.

Dichtestes Luftrettungsnetz der Schweiz

Das Luftrettungsdispositiv des Kantons Wallis sieht in der sogenannten Top-Saison im Oberwallis wie im Unterwallis je drei Rettungshelikopter vor. Effektiv stehen bei der Air Zermatt und bei Air-Glaciers zu Spitzenzeiten in beiden Kantonsteilen regelmässig je fünf bis sogar sechs Maschinen (total also über 10 Maschinen) im Einsatz. Das Wallis verfügt somit mit diesen fünf bis sechs Maschinen in jedem Kantonsteil über weit mehr Helikopter als der gesamte – deutlich grössere – Kanton Graubünden, betont Air Zermatt. Dort stelle der Mitbewerber nur zwei bis drei Helikopter. Das Unterwallis allein verfüge somit über das Doppelte bis Dreifache an Helikoptern des gesamten Kantons Graubünden. «Keine andere Region der Schweiz hat eine derart dichte Abdeckung an Helikoptern, wie das Wallis. Deshalb braucht es hier keine zusätzlichen Helikopter – auch nicht in Sion», bringt es Perren auf den Punkt. Laut dem Bewertungsbericht der Angebote des Kantonalen Luftrettungsdispositivs der KWRO offerierten die Mitbewerber bei der Ausschreibung im Unterwallis eine einzige Maschine. 

Keine Doppelspurigkeiten

Aktuell fliegen laut Air Zermatt und Air Glaciers auf den vier Basen im Wallis die primären Rettungshelikopter je pro Jahr rund 800 Einsätze – was rund 400 Flugstunden entspricht. Würde hier nun ganzjährig ein zusätzlicher Helikopter auf einer Basis hinzugefügt, so würde die primäre Rettungsmaschine pro Jahr nur mehr rund 400 Einsätze bzw. rund 200 Flugstunden fliegen. Dies wäre einerseits finanziell nicht mehr tragbar; andererseits kämen auch die Besatzungen nicht mehr auf vernünftige und sichere Einsatzzahlen, braucht es doch für eine 24h/7Tage-Abdeckung über fünf Vollzeitstellen pro Position. Damit käme eine Besatzung gerade noch auf 80 Einsätze/40h pro Jahr – was keinen sicheren Flugbetrieb mehr erlauben würde.

Pionierarbeit seit über 110 Jahren

Die moderne Luftrettung wurde massgeblich durch diese beiden Walliser Unternehmen geprägt, die seit 1965 bzw. 1968 im Kanton Wallis und anfangs sogar schweizweit auf höchstem Niveau Rettungen durchführten, schreiben die Walliser Bergretter weiter. Die Air Zermatt hatte für Ihre Dienste dreimal den Helicopter Heroism Award erhalten, 1971 für die erste Direktrettung aus der Eigernordwand (ein Einsatz den die REGA sich gerne auf Ihre Fahnen schreibt); dann 1975 für eine Rettung aus der Badile Nordwand, und schliesslich 2011 für eine Rettung auf fast 7'000 Meter am Annapurna in Nepal. Zusammen haben die beiden Unternehmen bis heute über 125'000 Rettungen geflogen, «immer im Sichtflug – denn Bergrettung ist – anders als Ferienflüge – Sichtflug», schreibt Air Zermatt weiter. Die beiden Unternehmen wollen auch weiterhin mit den besten Besatzungen und dem Gebirge optimal angepassten Maschinen den Dienst an der Bevölkerung erbringen.