«Noch nie zuvor landete ein zweimotoriger Hubschrauber in dieser Höhe. Damit konnte der neue H145 seine Höhentauglichkeit und seinen grossen Flugbetriebsbereich überzeugend unter Beweis stellen», schreibt Airbus Helicopters in einer Mitteilung.

Extreme Verhältnisse

Die Bedingungen für den Einsatz seien aufgrund der atmosphärischen Verhältnisse in dieser Höhe und der Wintersaison extrem, schreibt Airbus. Der Helikopter startete in der argentinischen Stadt Mendoza, flog 30 Minuten zum Fuss des Aconcagua und begann dann mit dem Aufstieg. Nach 15 Minuten Steigflug landete der H145 bei einer Temperatur von -22 °C um 13.45 Uhr auf dem Gipfel.

Die Crew an Bord des Hubschraubers bestand aus Testpilot Alexander Neuhaus und Flugversuchsingenieur Antoine van Gent. «Aufgrund der starken Winde von bis zu 30 Knoten und der geringen Luftdichte mussten wir sehr konzentriert fliegen. Das Steuerungsverhalten des H145 ist ausgezeichnet, und in Verbindung mit der Helionix-Avionik und dem Vier-Achsen-Autopilot konnten wir den Gipfel sicher erreichen», berichtet Alexander Neuhaus, Experimental Test Pilot bei Airbus Helicopters. «Die Leistung des Hubschraubers war hervorragend. Wir konnten ohne Probleme über den Gipfel des Aconcagua fliegen und hatten in dieser Höhe noch Leistungsreserven. Damit hätten wir beispielsweise noch zwei Personen an Bord nehmen können.»

Airbus Helicopters als Gipfel-Stürmer

Begleitet wurde der Testflug von den argentinischen Luftstreitkräften (Fuerza Aerea Argentina), die mit ihren Lama-Hubschraubern Flugunterstützung gaben, der Hochgebirgsrettungspatrouille (Patrulla de Rescate de Alta Montaña) der Polizei von Mendoza, die einen Notfallplan erarbeitete, der Verwaltung des Parque Provinicial Aconcagua, die bei Durchführung und Logistik half, und Helicopters AR, einem lokalen Betreiber mit über 15 Jahren Flugerfahrung mit einer Airbus H125 in der örtlichen Bergregion.

Der Aconcagua ist nicht der erste Berg, den Airbus Helicopters bezwingt. Am 14. Mai 2005 landete der Testpilot Didier Delsalle mit einem einmotorigen H125 auf dem Gipfel des Mount Everest, dem höchsten Berg der Erde.

EASA-Zulassung für Anfang 2020 geplant

Insgesamt haben die beiden H145-Prototypen mit Fünfblattrotor bereits über 400 Flugstunden absolviert. Geplant ist gemäss Airbus Helicopters die EASA-Zulassung bis Anfang 2020, gefolgt von der FAA-Zulassung und ersten Auslieferungen gegen Ende desselben Jahres.

Die neue Version des Modells H145 von Airbus wurde im März auf der Heli-Expo 2019 in Atlanta vorgestellt. Das neueste Modell des leichten zweimotorigen Multimissions-Hubschraubers ist mit einem  Fünfblattrotor ausgestattet. Damit kann der H145 150 kg mehr an Last aufnehmen. Zugleich erschliessen sich neue Dimensionen bei Komfort, Wartungsfreundlichkeit und Konnektivität.