Rund sieben Prozent seines Umsatzes investiert Safran in Forschung und Entwicklung. Das widerspiegelt sich auch in Innovations-Rankings. Zu den Tochterunternehmen zählen Safran Aircraft Engines, Safran Helicopter Engines, Safran Electrical & Power, Safran Nacelles, Safran Landing Systems, Safran Transmission Systems (vorher Hispano-Suiza) (Luftfahrtausrüstung) und Safran Electronics & Defense.
Im Februar 2018 übernahm die Safran-Gruppe die Kontrolle über Zodiac Aerospace und dehnte so ihren Wirkungskreis auf das Gebiet der Luftfahrtausstattungen und -systeme aus. Als Zulieferer ist Safran am Bau von Flugzeug- und Helikoptertypen vieler Hersteller beteiligt und Hauptlieferant für die kryotechnischen Triebwerke der europäischen Trägerrakete Ariane 5. Zusammen mit General Electric stellt das Tochterunternehmen Snecma beispielsweise das Triebwerk CFM 56 her, das in der Boeing 737 und dem Airbus A320 zum Einsatz kommt. Bei Fahrwerken für Flugzeuge ist Safran Landing Systems Marktführer. Safran Electrical & Power ist der führende Anbieter von elektrischen Verbindungssystemen für die Luftfahrt.
Debüt auf der Paris Air Show
Während in Deutschland Siemens mit seiner Tochter Siemens eAircraft vor rund zehn Jahren in den neuen Markt elektrischer Antriebe einzusteigen versuchte und sich zur Jahreswende an das britische Unternehmen Rolls-Royce verkaufte, kristallisierte sich in Frankreich bei Safran Electrical Power Systems eine Gruppe heraus, die ihr ganzes Potenzial und die Entwicklung elektrischer Direktantriebe in der Leistungsklasse von der einstelligen Leistungsklasse bis zunächst 500 kW steckte.
Klein und bescheiden debütierte dieser neue Zweig vergangenes Jahr auf der Paris Air Show. Während der Messetage entstand ein neuer Kontakt zu Jean Botti, der als CEO von VoltAero der mit einem Versuchsträger Cessna 337 das Basiskonzept für ein vielseitiges Hybridflugzeug entwickelt. Zwei am Flügel befestigte Antriebsmotoren kamen zunächst ebenso von einem Fremdhersteller, wie auch die drei um die Hauptantriebswelle gestaffelt und direkt wirkenden E-Motoren, die den Verbrennungsmotor mit unterstützen. Mit der Mixtur aus einem PS-starken Verbrenner mit Elektromotoren, die gemeinsam auf eine Welle wirken, sowie einem Canardflügel, der in seiner Anordnung ähnlich der Piaggio Avanti gleichsieht, geht VoltAero einen spektakulären und hocheffizienten Weg.
Maschine soll auf der AERO 2021 präsentiert werden
Nun hat VoltAero in der belgischen Sonaca-Group den Partner gefunden, der den kompletten Part der Analyse und Berechnung der Strukturen übernimmt. Der Rumpf der Cassio-Flugzeuge, die als Vier-, Sechs- und Zehnsitzer gefertigt ausgelegt sind, sollen in klassischer Metallbauweise hergestellt werden. Es ist geplant, auch Lizenzen nach Nordamerika und Asien vergeben werden. Die Auslieferung der ersten Maschinen sollte nach Firmenangaben 2023 beginnen, beginnend mit der Viersitzer-Version des Cassio 330. Die Hauptaussage bezieht sich aber auf die luftgekühlten 45 kW Antriebsmotoren, die am Flügel von Safran Electrical Power ersetzt wurden.
In einer gemeinsamen Presseerklärung gab Bye Aerocpace mit Safran Eletrical Power bekannt, dass der zukünftige Antriebsmotor sowohl für den Zwei- als auch für den Viersitzer ausgewählt wurde. Diane Simard, Executive Vice President: «Wir hoffen, uns auf jeden Fall auf der AERO 2021 zu präsentieren!»