In Absprache mit der Gemeinde Davos habe die Rega das zuständige Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL über die Sistierung des laufenden SIL-Verfahrens zur Errichtung einer Rega-Basis in Davos informiert, teilt die Schweizerische Rettungsflugwacht mit. «Erfreuliche Fortschritte sind bei drei bislang teilweise blockierten Projekten zur Erneuerung oder Erweiterung der bereits bestehenden Rega-Einsatzbasen in der Südostschweiz zu verzeichnen, namentlich in Samedan (GR), Untervaz (GR) und Mollis (GL)», so die Rega weiter.

Projekte in Samedan, Mollis und Untervaz schreiten voran

An allen drei Standorten sind die Platzverhältnisse heute zu eng, als dass beispielsweise zusätzliche Rettungshelikopter über Nacht hangariert werden könnten. Die Rega verfolgt deshalb seit längerem unterschiedliche Projekte, diese Rega-Basen mit einem Neubau zu ersetzen oder zu erweitern.In den letzten Monaten konnten in diesen Projekten wichtige Fortschritte erzielt werden: Im Engadin könne nun – nach längerem Stillstand rund um die Neubaupläne des Flugplatzes Samedan – davon ausgegangen werden, dass ein moderner Ersatzbau für die veraltete Rega-Basis innert nützlicher Frist realisierbar werde, so die Rega.

In Untervaz, wo die Rega Miteigentümerin des Heliports ist, werden derzeit Gespräche über eine Erweiterung der Infrastruktur geführt. Und auch in Mollis zeichnet sich ab, dass ein Neubau der dortigen Einsatzbasis auf dem Flugplatz in den nächsten Jahren realisiert werden kann. Bevor ein Neubau in Davos weiterverfolgt wird, möchte die Rega deshalb den Fokus auf die Umsetzung dieser Projekte legen und ist überzeugt, so die medizinische Versorgung aus der Luft in der gesamten Region Südostschweiz weiter zu stärken.

Gemeinde Davos kann Gründe nachvollziehen

Tarzisius Caviezel, Davoser Landammann, sagt zum Entscheid: «Ich kann die gegenwärtige Entwicklung, die für eine Sistierung spricht, nachvollziehen. Ziel meiner Bestrebungen ist die sichere medizinische Versorgung der Davoser Bevölkerung. Die Rega hat mir bestätigt, dass mit den zu erwartenden Fortschritten an den bestehenden, umliegenden Standorten die medizinische Versorgung der Davoser Bevölkerung aus der Luft, auch bei saisonal erhöhtem Einsatzaufkommen, rund um die Uhr sichergestellt werden kann.» Das Verfahren ist deshalb für einen Zeitraum von 10 Jahren sistiert, aber nicht abgebrochen worden – man könne das Anliegen einer Davoser Rega-Basis gemeinsam wieder aufnehmen, falls sich die Situation in Zukunft ändern sollte.

Rega-CEO Ernst Kohler bedankt sich bei der Bevölkerung und den Behörden: «Das Projekt einer neuen Rega-Basis in Davos hat neben einigen kritischen Stimmen auch viel Rückhalt und Unterstützung aus der Bevölkerung erfahren. Wir bedanken uns hierfür bei der Davoser Bevölkerung und möchten auch den involvierten Behörden auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene für den konstruktiven Dialog danken.»