Airbus hat ihre neue globale Marktstudie 2019 – 2038 präsentiert. Soviel steht fest: Der Luftfahrtkonzern geht von einem weiteren Wachstum aus. So soll der Luftverkehr jährlich um 4,3% steigen. Die für 2038 prognostizierte Flotte von 47'680 Flugzeugen wird sich aus 39'210 neuen und 8'470 weiter eingesetzten, älteren Maschinen zusammensetzen. Airbus geht davon aus, dass die Modernisierung der Flotten mit treibstoffeffizienten Flugzeugen der neuesten Generation wie der A220, A320neo-Familie, A330neo und A350 erheblich dazu beiträgt, den CO2-Ausstoss im Luftfahrtsektor schrittweise zu reduzieren. Damit kann das Ziel eines kohlenstoffneutralen Wachstums ab 2020 erreicht werden, während der Luftverkehr weiterhin noch mehr Menschen weltweit miteinander verbinden wird.
Neue Typensegmentierung
Die insgesamt 39'210 neuen Passagier- und Frachtflugzeuge, die nach der jüngsten globalen Marktprognose (GMF) im Zeitraum 2019-2038 benötigt werden, unterteilen sich entsprechend der neuen Segmentierung auf 29'720 der Kategorie Small (S), 5'370 der Kategorie Medium (M) und 4'120 der Kategorie Large (L). 25'000 dieser neuen Flugzeuge werden aufgrund des fortschreitenden Wachstums benötigt, während 14'210 Flugzeuge, die erheblich sparsamer fliegen, ältere Modelle ersetzen werden. Dies bedeutet auch, dass weltweit 550'000 Piloten und 640'000 Techniker zusätzlich benötigt werden – eine immense Zahl, welche aufzeigt, dass die Luftfahrtbranche für Arbeitnehmer durchaus eine erfreuliche Zukunft vor sicht hat.
Nachfrage nach Ersatz wird angeheizt
Der Luftverkehr hat sich als widerstandsfähig gegen wirtschaftliche Erschütterungen erwiesen und sich seit dem Jahr 2000 mehr als verdoppelt. Er spielt eine immer wichtigere Rolle für die Verbindung grosser Bevölkerungszentren insbesondere in Schwellenmärkten, wo die Neigung zu Flugreisen grösser ist als in anderen Regionen, weil es aus Kostengründen oder aufgrund der geographischen Gegebenheiten praktisch keine Alternativen dazu gibt. Etwa ein Viertel der weltweit in Städten lebenden Bevölkerung kommt heute für mehr als 25 Prozent des Welt-BIP auf. Die sogenannten Aviation Mega Cities oder kurz AMCs (Luftfahrt-Megastädte) werden aufgrund dieser beiden wichtigen Wachstumstreiber weiter eine treibende Kraft für das weltweite Luftverkehrsnetz darstellen. Die Entwicklungen hin zu immer grösserer Treibstoffeffizienz erhöhen zudem das Interesse daran, weniger sparsame bisher eingesetzte Flugzeuge zu ersetzen.
«Die Wirtschaft lebt vom Luftverkehr»
«Das jährliche Wachstum von 4% zeigt, dass der Luftverkehr gegen kurzzeitige wirtschaftliche Erschütterungen und geopolitische Störungen immun ist. Die Wirtschaft lebt vom Luftverkehr. Menschen und Güter wollen miteinander verbunden werden», sagte Christian Scherer, Chief Commercial Officer von Airbus und Head of Airbus International. «Der zivile Luftverkehr kurbelt das BIP-Wachstum an und sichert rund 65 Millionen Arbeitsplätze weltweit. Dies verdeutlicht den immensen Nutzen, den unser Sektor der gesamten Gesellschaft und dem weltweiten Handel bringt.»
Airbus-Flugzeuge
Die Kategorie Small (S) umfasst die A220-Familie und alle Varianten in der A320-Familie. Die Airbus-Kernprodukte im Segment Medium (M) sind die A330- und A330neo-Familie, doch werden in dieser Kategorie auch die kleinere A321LR und XLR für Langstreckenflüge angeboten. Die Kategorie Large (L) umfasst die A330neo-Familie zusammen mit den noch grösseren Flugzeugen der A350 XWB-Familie, die auch in einer ULR-Version für Ultralangstrecken angeboten werden. Die A380 deckt weiterhin das obere Ende dieses Segments ab.